Antiquariat

"Google darf ein Antiquariat sein"

30. Oktober 2008
Redaktion Börsenblatt
Das behauptet zumindest Konstanze Walther in einem knappen Artikel in der "Wiener Zeitung" von heute. Aber was hat Sergey Brin wirklich gesagt?
In Walthers Artikel heißt es, gemünzt auf die neuen Vereinbarungen zur Google-Buchsuche in den USA: "Früher konnte man mittels Google Book Search zwar einen Treffer zu dem gesuchten Buchtext finden, allerdings wurde der gesamte Inhalt nicht angezeigt. Jetzt kann der Internet-Benutzer – allerdings kostenpflichtig – das gesamte Buch herunterladen." Und Google-Mitgründer Sergey Brin soll in einem Interview mit dem "Wallstreet Journal" gesagt haben: "Früher konnte man mit Google nur herausfinden, dass das Buch existiert. Dann musste das Buch in einem Spezial-Antiquariat suchen und finden. Jetzt kann man es einfach im Internet in digitalisierter Version kaufen und lesen." Man stutzt und sucht den Originalinterview-Text ("Google’s Brin on Books", 28. Oktober) auf der "Wallstreet-Journal"-Website, und dort wird Brin wie folgt wiedergegeben: "Prior to this [gemeint: Googles kürzlich erzielte Urheberrechts-Vereinbarung in Amerika], you could find out that this is a book about something you care about. [Then] you would have to hunt it down in a library and it would probably have to be a pretty heavy-duty library… Now you can actually buy it and get access to it." Ein Missverständnis einer Redakteurin (wenn ja, ein recht erstaunliches)? Oder gibt es zwei ähnliche Aussagen Brins, die eine bezogen auf Antiquariate, die andere auf Bibliotheken?