Ausstellungen

Orages de papier – In Papiergewittern

14. November 2008
Redaktion Börsenblatt
Die Bibliothèque Nationale et Universitaire (BNU) in Straßburg ist die erste Station einer deutsch-französischen Gemeinschaftsausstellung zu den Kriegssammlungen des Ersten Weltkriegs in Bibliotheken.
Wohl niemals zuvor wurde über einen Krieg derart viel geschrieben und gelesen, wurden so viele Bilder hergestellt und verbreitet wie in den Jahren 1914 bis 1918 – mit erheblichen Folgen für die Wahrnehmung des Weltkriegs. Die Medienflut löste ein regelrechtes "Papiergewitter" aus. Die Darstellungen der Schlachten, Siege und Niederlagen sowie des Lebens an der Front sollten vor allem die Moral des eigenen Volkes stärken und die des Feindes schwächen. Flugblätter, Zeitungen, Plakate und Fotografien wurden zu Waffen – und rasch auch zu begehrten Objekten, die man in "Kriegssammlungen" zusammentrug. Diese Sammlungen spiegeln die Vielfalt der Mittel, die aufgeboten wurden, um auch jenseits des Schlachtfelds zu siegen. Zugleich zeigen sie uns heute den Krieg in der Sichtweise der Zeitgenossen. Die Bibliothek für Zeitgeschichte (BfZ) in der Württembergischen Landesbibliothek (Stuttgart) hat zusammen mit drei Partnerinstitutionen – BNU Strasbourg, Bibliothèque de documentation et information contemporaine (Paris) und Bibliothèque nationale de France (Paris) – die Ausstellung "Orages de Papier / In Papiergewittern" organisiert. Sie präsentiert zahlreiche Originalexponate der vier beteiligten Einrichtungen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs und zeigt die Vielfalt der damals angelegten Kriegssammlungen. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung unterzeichneten die Württembergische Landesbibliothek und die BNU Strasbourg zudem eine Absichtserklärung für eine deutsch-französische Bibliothekspartnerschaft. "1914–1918. Orages de papier: les collections de guerre des bibliothèques / 1914–1918. In Papiergewittern: die Kriegssammlungen der Bibliotheken", 12. November – 31. Januar, BNU Strasbourg (6, place de la République). Öffnungszeiten: Mo 14–18 Uhr, Di–Sa 12–18 Uhr. Es erscheint ein Katalog. Ab März 2009 wird die Ausstellung in der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart, danach in Paris, gezeigt.