Messen

Zur Eröffnung der Cologne Fine Art & Antiques

19. November 2008
von Börsenblatt
Noch bis zum 23. November dauert die gestern mit einer Vernissage eröffnete Cologne Fine Art & Antiques, auf der wiederum einige Antiquare als Aussteller vertreten sind. Ein Klimabericht von Johanna Herzing.
Gute Laune hat man zu Beginn des ersten Besuchertags der Cologne Fine Art & Antiques. Zumindest an den Ständen der Antiquariate, wo kurz nach Öffnung der Messe um 12 Uhr noch ein letztes Mal Hand angelegt, die Vitrinenbeleuchtung angeknipst, ein schnelles Mittagsbrötchen verzehrt wird. Höchst zufrieden äußern sich die Antiquare hinsichtlich der Vernissage am Tag zuvor, die den meisten bereits erste Verkäufe und interessante Kundengespräche einbrachte. Die Organisation durch die Messe Köln sei vorbildlich, zusätzliche Beleuchtung und andere handwerkliche Sonderwünsche kein Problem. Auch die räumliche Platzierung in direkter Nähe zur 'VIP-Lounge', um diese Uhrzeit freilich noch recht schwach besucht, wird wohlwollend bemerkt. Insgesamt großzügig ist die Raumaufteilung, wenn auch mit dem Licht gespart wurde, was wohl ein Zugeständnis an die Kunst- und Antiquitätenhändler ist. Ansonsten erscheint die Messehalle, in der Kunst, Antiquitäten und antiquarische Bücher diesmal gemeinsam ausgestellt werden, funktional und gediegen zugleich. Die in den vergangenen Jahren kontinuierlich abnehmende Anzahl an Antiquaren auf der Messe bekümmert die Kollegen vor Ort kaum. Die sieben Aussteller, die sich auf der diesjährigen CoFAA treffen, haben so Gelegenheit, auf ihrem jeweiligen Spezialgebiet den Ton anzugeben. Selbstverständlich wartet man mit einem Programm auf, das nicht nur Bücherfreunde, sondern auch Kunstliebhaber ansprechen soll. Neben reich illustrierten Kinderbüchern bei Hans Lindner und den auf Kunst und Grafik ausgerichteten Ausstellern Margot Lörcher, H. W. Fichter und Brigitte Strehler findet sich auch bei den übrigen Antiquariaten gerade optisch Ansprechendes. Zu den besonders angepriesenen Werken zählt eine Porträt-Serie aus dem Swinging London der 1960er Jahre des Fotografen David Bailey, angeboten durch das Kölner Antiquariat Roman Heuberger. Stefan Schuelke, ebenfalls Kölner Heimspieler, zeigt sein persönliches Lieblingsstück nur auf Nachfrage. Die fragile Sonderedition "Your House" des zeitgenössischen Künstlers Olafur Eliasson stellt ein in 454 Buchseiten geschnittenes Negativ von Eliassons Wohnhaus dar und ist ein dementsprechendes Schwergewicht. Und auch Udo Seinsoth vom Bremer Antiquariat Beim Steinernen Kreuz hat sich auf ein kunstinteressiertes Publikum eingestellt und präsentiert unter anderem mehrere Arbeiten von Andy Warhol. Vom noch etwas mäßigen Besucherandrang zu Beginn des ersten Ausstellungstages zeigt man sich an den Ständen unbeeindruckt. Ob die zum Messeauftakt gefühlte 'Schönwetterfront' bei den Antiquaren Bestand hat, werden dann die nächsten Tage zeigen. Alle praktischen Informationen für Besucher hier: