Die angeklagte ehemalige Mitarbeiterin der Hessischen Landesbibliothek soll mit Hilfe eines "Partners" wertvolle Bücher der Bibliothek bei Ebay versteigert haben, zum Teil auch an ausländische Käufer. Jetzt stehe ein Gerichtsprozess über Fälle an, "die dem Bestand der Landesbibliothek zugeordnet werden konnten". Der angerichtete Schaden könnte bei über 100.000 Euro liegen, wird der stellvertretende Wiesbadener Bibliotheksleiter Marko Knepper zitiert. Allerdings erzielten die gestohlenen Werke teilweise nicht ihren geschätzten Marktwert.
Quasi nebenbei stellt Autor Wolfgang Degen eine kühne Überlegung über den Online-Marktplatz Ebay an. Für viele Ebay-Käufer sei es, so Degen, "nachrangig, woher die [angebotenen] Bücher stammen, ihnen ist gleich, ob eventuell ein kriminelles Geschäft dahinter steckt. Sie wollen kriegen, was auf dem Markt ist". Und weiter: "Für den Anbieter ist klar, es sind Bücher, die sich auf dem Internet-Markt gut verkaufen lassen, sie bringen ordentlich Geld."
Immerhin konnten laut Degen die mutmaßlich illegalen Transaktionen erst durch die Ebay-Protokollierung rekonstruiert werden. Insgesamt klingt alles noch recht unklar, auf die weitere Entwicklung darf man wohl gespannt sein.
