Antiquariat

Zum 250. Geburtstag von August Lafontaine und Carl Gottlob Cramer

25. November 2008
Redaktion Börsenblatt
Eine "wahre und putzwunderliche Geschichte" – Franz-Ulrich Jestädt und Thomas Kaminski legen einen eindrucksvollen Katalog zum Werk der Schriftsteller August Lafontaine (1758–1831) und Carl Gottlob Cramer (1758–1817) vor.
Der Antiquariatskatalog als Forschungsinstrument: das kommt nicht oft, aber doch immer wieder vor. Ganz und gar ungewöhnlich dürfte es dagegen sein, dass zwei Sammler, "der Antiquar selbst und einer seiner kenntnisreichen und passionierten Kunden", zusammen einen Verkaufskatalog "ihrer in etwa fünfzehn Jahren Sammeltätigkeit erworbenen Bestände" bearbeiten und dafür auch gemeinsam verantwortlich zeichnen. Dieser Fall liegt hier vor, in einem Katalog des Erfurter Antiquariats von Franz-Ulrich Jestädt, der sich fast ausschließlich dem Werk der beiden 'Trivialschriftsteller' August Lafontaine und Carl Gottlob Cramer widmet. Das umfangreiche Angebot (346 Nummern) ist chronologisch angeordnet, von 1782 bis 1820 (nach den Erscheinungsjahren der Erstausgaben). Nur einige wenige Titel sollen hier genannt werden, um die Richtung anzuzeigen: "Meppen Bocksbart oder wundersame Ebentheuer eines peregrinirenden Kandidaten" (Cramer), "Hermann von Nordenschild genannt von Unstern" (Cramer), "Rudolph von Werdenberg. Eine Rittergeschichte aus den Revolutionszeiten Helvetiens" (Lafontaine), "Der Sonderling. Gemälde des menschlichen Herzens" (Lafontaine). Vorangestellt findet sich ein höchst informatives Vorwort der Katalogbearbeiter Jestädt und Kaminski mit einigen grundsätzlichen Anmerkungen zum Thema.