Antiquariat

Thomas Mann und anderes. Zwei Kataloge von Matthias Loidl

5. Dezember 2008
Redaktion Börsenblatt
Das Antiquariat Matthias Loidl (Unterreit-Stadl) legt zwei interessante Kataloge vor. Im Fokus: der Schriftsteller Thomas Mann und eine Sammlung "Homosexualität in Literatur, Kunst, Photographie u. Kulturgeschichte".
Ende des Monats kommt Heinrich Breloers Verfilmung der "Buddenbrooks" in die Kinos. Matthias Loidls Katalog 60 widmet sich also nicht zufällig Thomas Mann (395 Nummern), wie der Antiquar im Vorwort auch vermerkt. Die zehn Nummern der ersten Katalogabteilung "Autographen, Widmungsexemplare", darunter Originalbriefe Thomas Manns und eine Postkarte aus der Schweiz an den S. Fischer Verlag in Berlin von 1934, sowie einige weitere Objekte steuerte Loidls Tutzinger Kollege Eberhard Köstler bei. Es folgen die Abteilungen: Werkausgaben / Romane, Erzählungen / Aufsätze, Autobiographisches, Notizbücher, Tagebücher / Vorworte, Nachworte / Briefe / Sekundärliteratur. Katalog 61 (1.787 Nummern) enthält neben den Literatur-Großabteilungen Bücher aus Gebieten wie Kunst, Fotografie, Musik, Buchwesen, Italien, Reisen und Völkerkunde. Hervorhebenswert ist unter anderem auch ein über 250 Nummern umfassendes Angebot "Homosexualität in Literatur, Kunst, Photographie u. Kulturgeschichte". Ein Gutteil der Veröffentlichungen in diesem Katalogteil stammt aus den letzten Jahrzehnten, hierzu zählt das "Forum Homosexualität und Literatur" (45 Bde., zwischen 1987 und 2004 erschienen). Unter den älteren Publikationen seien beispielsweise mehrere Hefte von Adolf Brands Zeitschrift "Der Eigene" notiert. – Erschlossen werden beide Kataloge durch Sach- und Personenregister. Erwähnung verdient nicht zuletzt das dem Katalog 61 vorangestellte Vorwort "Von Macadamia zu MonaLibri. Wie derzeit eine neue Antiquariatsmesse in München entsteht". Loidl schildert, wie einige befreundete Kollegen (Namen werden nicht genannt) im Januar 2008 in Unterreit-Stadl zu einem Brainstorming zusammen kamen, um gemeinsam zu überlegen, "mit welchen Ideen wir auch in schwieriger werdenden Zeiten mit unseren Geschäften überleben können". Am Schluss der abendlichen Runde stand eine Liste mit 22 "mehr oder weniger guten Ideen" – darunter eben die Ausrichtung einer Antiquariatsmesse in München. Der Plan stieß auf sehr positive Resonanz innnerhalb der Branche, und deshalb wird die MonaLibri am 8./9. Mai 2009 tatsächlich stattfinden. Bleibt eine Frage: wie sehen die 21 anderen Ideen auf der Liste aus?