Uns liegt eine Prolibri-Händlerinformation aus Berlin von gestern Nachmittag vor. Darin heißt es unter anderem: "Uns stellt sich die Situation so dar, dass jeder Händler dafür Sorge zu tragen hat, dass die Verpackungen, die er an Verbraucher schickt, ordnungsgemäß lizensiert sind. Wir haben mit verschiedenen Dualen Systemen wegen eines Rahmenvertrages Verhandlungen geführt. Da wir Ihnen trotz in Aussicht gestellter Vermittlungsprovisionen keinen teuren Anbieter empfehlen wollen, halten wir es für die bessere Lösung, dass sich jeder selbst bei einem Anbieter anmeldet und die Lizensierung selbständig vornimmt."
Verwiesen wird explizit auf ein Informationsblatt des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vom Mai 2008 (siehe den Link unten). Als drei weitere, in dem Börsenvereins-Papier nicht aufgeführte Anbieter werden von Prolibri
www.zentek.de,
www.verlo.org und
www.redual.de genannt.
Eine konkrete Empfehlung für einen Entsorger gibt Prolibri nicht ab, allerdings werden zwei Varianten hervorgehoben: eine Anmeldung beim "Grünen Punkt" (
portal.gruener-punkt.de) und eine Firmenkooperation von Bähr und Zentek (
www.baehr-verpackung.de). Allerdings folgt dieser Aussage gleich eine deutliche Einschränkung: "Der Hinweis auf diese beiden Anbieter orientiert sich vor allem an den Preisen. Wir verfügen über keine konkreten Erfahrungen zu deren Leistungsfähigkeit und bitten Sie daher, selbst zu prüfen, welchem Anbieter Sie sich anschließen möchten."
Zusammenfassend geht man Prolibri immerhin davon aus, dass die anfallenden Lizenzierungsgebühren "für die meisten Antiquariate deutlich unter 80,- Euro pro Jahr bleiben". Und es bestehe Hoffnung auf Änderungen der neuen Vorschriften mindestens im Detail: "Die Erfordernisse zur Lizensierung von Verpackungen, die an Verbraucher im Ausland geschickt werden, bedürfen auch aus unserer Sicht noch der Klärung. Es besteht die Möglichkeit, sich nach den Lizensierungsbestimmungen der jeweiligen Zielländer zu erkundigen und bei den jeweiligen Dualen Systemen in den Zielländern, die Lizensierung vorschreiben, einzeln anzumelden und das Sendungsaufkommen zu lizensieren. Wir gehen davon aus, dass sich diese länderübergreifenden Vorgaben in Anbetracht des immensen Aufwandes praktisch nicht umsetzen lassen und hoffen, dass sie durch andere Regelungen ersetzt werden. Eine Empfehlung, die jetzigen Regelungen zu ignorieren, dürfen wir jedoch nicht aussprechen."