Der Komplett-Neustart des ZVAB am 1. Mai sorgt für viel Aufregung in Teilen der Branche. "Kinderkrankheiten", wie sich später herausstellt, trotz einiger längerer Ausfälle, die in den ersten Wochen zu beklagen sind.
Das "Seminar für Antiquare" gibt es bereits seit den frühen 1970er Jahren. Veranstaltungsort war stets, mit einer Ausnahme, München. In diesem Mai wird das Seminar erstmals in der Hansestadt Hamburg ausgerichtet, die Organisation obliegt einer engagierten Gruppe Hamburger Antiquarinnen und Antiquare. "Hamburg leuchtete", findet unser Berichterstatter Markus Brandis in seinem Rückblick. Das 38. "Seminar für Antiquare" kann als großer Erfolg verbucht werden. Im Mai 2009 geht es wieder nach München. 2010 vielleicht nach Berlin?
Terminverschiebung, Absage, Ausrichtung mit neuem Konzept: um die 3. Kölner Antiquariatstage gibt es im Vorfeld einigen Wirbel. Dass die Verkaufsveranstaltung schließlich am letzten Tag des Monats doch eröffnet wird und sogar mit mehr als 30 Ausstellern aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden, verdankt sich dem Mut und Engagement von Ulrich Heider und seinen Mitstreitern.
Ebenfalls zum Monatsende eröffnen Marion Kaun und Dieter Eckert ein neues Ladengeschäft in der Bremer Innenstadt. Eckert erklärt den Schritt so: "Das ist auch eine Antwort auf die Veränderungen der Antiquariatsbranche in den letzten Jahren. Das Versandgeschäft ist schwieriger geworden, es reicht nicht aus, sich auf die Plattformen zu verlassen. Wir wollen uns mit dem Laden neue Kundenkreise erschließen." Ähnliches hört man in diesem Jahr häufiger von erfahrenen Branchenteilnehmern. Kaun war zuvor Mitarbeiterin des Hamburger Antiquariats, Eckert seit 1990 mit einem Versandantiquariat in Bremen selbständig.
Eine Personalnotiz: Bernd Naake, bislang Prokurist des Zentralantiquariats und Leiter der Versandabteilung, ist seit 1. Mai Geschäftsführer des Leipziger Zentralantiquariats. Naake vertritt die Firma künftig gemeinsam mit Georg Thaler.
"Stirbt das Stöbern?" Unter dieser Überschrift, die sich an einen von Florian Illies in der Wochenzeitung "Die Zeit veröffentlichten Artikel über das vermeintliche Ende des Bücherstöberns anlehnt, wird auf boersenblatt.net eine bemerkenswerte Debatte geführt. Die gefühlte Hälfte der insgesamt 94 Kommentare stammt von "Heidi" alias Peter Mulzer, Antiquar in Freiburg i. Br. Ist die Diskussion repräsentativ für die seelische Verfassung des Branchenzweigs? Wir neigen auch im Nachhinein zu einem vorsichtigen "ja".