Antiquariat

"Der Handel mit der Anmut des Weihnachtsfests"

24. Dezember 2008
Redaktion Börsenblatt
Gisela Schütte stellt in der Online-Ausgabe der Tageszeitung "Die Welt" den Hamburger Antiquar Dr. Jörn Günther vor.
"Der Hamburger ist einer der weltweit führenden Spezialantiquare für mittelalterliche und illuminierte Handschriften sowie für frühen Buchdruck. Der profunde Kenner ist Geschäftspartner großer privater Kollektionen […] ebenso wie öffentlicher Sammlungen […]. Darüber hinaus veröffentlicht das Antiquariat Kataloge zu Handschriften und Frühdrucken und übernimmt die Präsentation und Katalogisierung von kostbaren Privatsammlungen." Schüttes Artikel berührt auch kurz eine berufsethische Grundsatzfrage: "Noch vor Jahrzehnten waren es vor allem einzelne Blätter der mittelalterlichen Handschriften, die als dekorative Details gehandelt […] wurden. Vor allem im 19. Jahrhundert kamen als Folge der Säkularisation viele Handschriften auf den Markt, die ihre Funktion in den Kirchen und Klöstern verloren hatten. […] In der Folge wurden viele dieser Bücher zerlegt – oder im Expertenjargon ausgedrückt: geschlachtet. Doch unterdessen habe sich die Moral geändert, beobachtet der Sammler. Ebenso wie in der Archäologie Raubgrabungen geächtet sind, gilt das Schlachten von Büchern als barbarischer Akt. 'Das ist vorbei', sagt Jörn Günther. 'Heute versucht man Handschriften, die in internationale Sammlungen zerstreut wurden, wieder zusammenzufügen.' Und im Handel erzielen komplette Codices ein Vielfaches des Werts, den die einzelnen Blätter dem Handel in die Kasse bringen können." "Zu den aktuellen Schätzen des Hauses gehört ein vom Meister der Johannete de Ravenelle illuminiertes Stundenbuch aus Paris, entstanden um 1400, das die Weihnachtsgeschichte in vier Szenen von der Verkündigung bis zur Anbetung der Hirten schildert (Preis 170 000 Euro)." Der vollständige Artikel ist hier zu finden: