Rundruf

Suhrkamp ist ein Synonym für Frankfurt

23. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Wie berichtet, hat der Suhrkamp Verlag einen Lockruf aus Berlin bekommen. Was sagen Frankfurter, was sagt die Branche zu einem möglichen Standortwechsel? Das Börsenblatt hat sich umgehört.
»Für das Frankfurter Kulturleben, die Literatur und die Verlagsszene wäre das ein herber Schlag. Aber wer weiß – vielleicht ziehen andere Verlage ja hierher.« Stephan Gallenkamp Eichborn-Vorstand, Frankfurt »Jede kulturelle Institution, die Frankfurt verlässt, hinterlässt eine schmerzhafte Lücke. Das wäre daher auch beim Suhrkamp Verlag der Fall.« Elisabeth Schweeger Intendantin, Schauspiel Frankfurt »Es ist natürlich charmant, wenn der Verlag in der Stadt ist, wo man lebt. Aber sollte ein Umzug nach Berlin Vorteile bringen, dann wäre das eine gute Entscheidung.« Andreas Maier Suhrkamp-Autor, Frankfurt »Ich halte nichts von einem Umzug. Der Verlag von Siegfried Unseld ist ein Synonym für Frankfurt, das man nicht aus finanziellen Gründen verraten kann.« Hilmar Hoffmann Ex-Präsident des Goethe-Instituts »Entscheidend ist, dass Suhrkamp als intellektuell und literarisch anspruchsvoller Verlag unabhängig bleibt – wo, ist zweitrangig.« Susanne Schüssler Verlag Klaus Wagenbach »Der Suhrkamp Verlag ist eng mit dem Kultur- und Geistesleben der Buchstadt Frankfurt verbunden. Ich bin überzeugt, dass der Verlag sich sowohl des Standortvorteils als auch seiner großen Traditionslinien hier bewusst ist. Gleichwohl sind die Oberbürgermeisterin und ich im kontinuierlichen Gespräch mit der Verlagsleitung.« Felix Semmelroth Kulturdezernent der Stadt Frankfurt