Im Deutschlandradio steht ein kleines Jubiläum an: Zum hundertsten Mal richtet sich das Radiomikrophon an einen Menschen aus dem Buchhandel, um Lesetipps am Puls der Zeit zu erhaschen. Im Gedenken an die Stunde Null der Sendereihe wird diesmal der Kooperationspartner und Börsenblatt-Chef Torsten Casimir befragt.
Bücher verführen ihn zum Lesen, wenn sie ihn mit einer spannenden Geschichte und einer schönen Sprache weit aus dem Alltag hinauskatapultieren. Sein schönstes Lese-Sabbatical hat ihm Robert Musils Roman »Der Mann ohne Eigenschaften« verschafft. Ein Semester lang hat Torsten Casimir seinerzeit während der Lektüre nur mit halber Kraft studiert, und von dieser "unglaublichen Wundertüte an Gedanken und Figurenparodien" zehrt er bis heute.
Er liest aber nicht nur für sich allein, sondern auch sehr gern mit Kindern zusammen, denn sie sind in seinen Augen viel ausgeschlafener und hellhöriger für das, was zwischen den Zeilen zu finden ist. Zuletzt hat ihn das Buch »Rico, Oskar und die Tieferschatten« von Andreas Steinhöfel begeistert (Carlsen, 224 Seiten, 12,90 Euro). Hier kommen viele Wortspiele und vergnügliche Ironie zum Einsatz. Und es steckt voller Liebe. Er freut sich schon auf Band 2, der im April erscheinen wird: »Rico, Oskar und das Herzgebreche«.
Hier nun seine Tipps aus dem Deutschlandradio:
Besonders spannend findet er »Lost City Radio« von Daniel Alarcón (Wagenbach, 320 Seiten, 22,90 Euro). Als lehrreiche Lektüre empfiehlt er »Terror und Traum« von Karl Schlögel (Hanser, 815 Seiten, 29,90 Euro). Und ein besonders schönes Buch ist für ihn »O'Bär an Enkel Samuel« von Peter Härtling (Kiepenheuer & Witsch, 160 Seiten, 14,95 Euro).
Eine Kooperation von BÖRSENBLATT und Deutschlandradio Kultur (
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