Als Beste Fiktion wird Sven Strickers Hörstück Herr Lehmann nach Sven Regeners gleichnamigen Bestseller ausgezeichnet. Die Jury sieht darin ein mitreißendes Hörstück und würdigt vor allem die Leistung der Sprecher Florian von Manteuffel (Erzähler) und Florian Lukas (Herr Lehmann).
In der Kategorie Bester Interpret gewinnt der Theater- und Fernsehschauspieler Manfred Zapatka (u.a. Todesspiel, KDD Kriminaldauerdienst) für seine Sprecherleistung in Homers Ilias. Die Jury befand, Manfred Zapatkas vielseitige Stimme trägt und prägt Homers Erzählkosmos und beschere dem Hörer rund zwanzig Stunden lang epische Intensität. Dieser Interpret habe den langen Atem für die ganze Ilias. Erschienen beim Hörverlag, Koproduktion von HR und DLF.
Die Auszeichnung für die Beste Information geht an Maximilian Schönherr für Die Stammheim-Bänder (Der Audio Verlag, Produktion WDR). 30 Jahre lagen sie im Staatsarchiv Ludwigsburg, jetzt gibt diese Auswahl aus 21 wieder aufgefundenen Tonbändern Einblick in den Stammheimer Gerichtsprozess gegen Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof und Jan-Carl Raspe. Die Jury empfiehlt dieses Stück als einen bestmöglichen Einblick in die Auseinandersetzungen jener Zeit und in die staatlich-gegenkulturellen Rituale einer fremden Welt.
Der Preis für Die beste verlegerische Leistung geht an Till Tolkemitt, Verlag Zweitausendeins, sowie Robert Galitz und Kurt Kreiler vom mOcean O-TonVerlag für das Programmsegment Zweitausendeins Dokument. Die Edition nimmt nach Einschätzung der Jury den Begriff des Hörbuchs wörtlich. Die Bände böten eine bibliophile Anmutung mit herausragenden Begleitmaterialien. Sie würden dadurch zu Büchern, in deren Zentrum die CD stehe, die jedoch als Buch ihr Recht behielten.
Berreits vor einer Woche wurden die ersten drei Preisträger bekannt gegeben: das Hörspiel »Reise ans Ende der Nacht« von Louis-Ferdinand Céline (Hörverlag) (Kategorie Das besondere Hörbuch / Klanggestaltung), Irm Hermann für ihren Monolog der Emmy Göring in »Enigma Emmy Göring« von Werner Fritsch (Beste Sprecherin, ebenfalls Hörverlag) und Louis Pergauds Klassiker »Der Krieg der Knöpfe« (Bestes Kinderbuch, Headroom).
Der Deutsche Hörbuchpreis wird zum 7. Mal verliehen und hat sich als Qualitätssiegel im Hörbuchmarkt etabliert. Er zeichnet die besten und innovativsten Hörbücher eines Erscheinungsjahres aus und ist mit insgesamt 23.331 Euro Preisgeld dotiert. Mitglieder der Preisträgerjury sind die Schauspielerin Sabine Postel, Lothar Sand (Börsenverein), Jobst-Ulrich Brand (Focus), Sabine Breitsameter (Hochschule Darmstadt), Holger Schulze (Universität der Künste Berlin) und die Journalistin Eva-Maria Lenz.
Der Verein Deutscher Hörbuchpreis stiftet den Deutschen Hörbuchpreis seit 2006. Mitglieder sind das Nachrichtenmagazin Focus, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, das internationale Kölner Literaturfest lit.COLOGNE, der Westdeutsche Rundfunk und die WDR mediagroup. FOCUS-Herausgeber Helmut Markwort ist Kuratoriumsvorsitzender, WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz ist Vorstandsvorsitzender des Deutschen Hörbuchpreises.
Die Gala zur Verleihung des Deutschen Hörbuchpreises findet am 15. März im Rahmen des internationalen Literaturfestivals lit.Cologne im WDR-Funkhaus Köln statt.