Das erste Mal...

23. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Als Sortimenter-Schreiber in diesem Blog bin ich sicher dazu da, den KollegInnen mit verhaltener Euphorie über die Digitalisierung von Büchern den konkreten Nutzwert von libreka! vor Augen zu führen. Direkt aus der Praxis sozusagen. Bis gestern wäre es mir noch schwer gefallen, aus meinem Ladenalltag etwas Passendes zu berichten.
Bisher haben mich viele Gründe dazu gebracht, in libreka! die Perspektive zu sehen, die es auch Sortimentern möglich macht, nicht als Pferdefuhrwerk auf dem Datenhighway unterwegs zu sein. Freilich spielte sich der erwartete Nutzwert noch in der Zukunft ab. Aber gestern ist eine neue Ära angebrochen: Ich habe direkt und konkret mit libreka! Umsatz generiert. Eine Kundin suchte ein Buch, das es für einen durchschnittlichen Westeuropäer möglich macht, das nicht immer einfache politische System der Vereinigten Staaten zu verstehen. Schulbücher zum Thema kenne sie schon, die seien aber bislang wenig erhellend gewesen (aha...). Eigentlich war ihr schon klar, dass es nicht leicht sein würde (i.e. unmöglich), das geeignete Buch zu finden. Da poppte in meinem Buchhändlerhirn doch sofort der passende Titel „Das politische System der USA“ aus der Beck’schen Reihe auf. Dem nicht vertrauend zeigte sich die Kundin jedoch anhaltend misstrauisch. Wenn man mal ins Inhaltsverzeichnis sehen könnte, aber sicher sei das auch nicht das Richtige... Genau an dieser Stelle sagte ich wieder mein Sprüchlein über das libreka!-Projekt des deutschen Buchhandels auf und darüber, dass die Dinge noch im Fluss seien und erst vergleichsweise poplige 100.000 Titel zu recherchieren. Als unverbesserlicher Optimist stellte ich mich wie immer an den PC und versuchte mein Glück, und da war es soweit: Das erste Mal fand ich einen bestimmten gesuchten Titel und konnte der Kundin stolz mein Ergebnis präsentieren: Den Blick ins Inhaltsverzeichnis und die nächsten paar Seiten gleich dazu! Sie kam, sah und – bestellte. 10,95 € Umsatz, keine Remissionsgebühr und eine glückliche Kundin – und das kurz vor Ladenschluss an einem umsatzschwachen Tag. Ich räumte das MA rein, machte Kasse und schloss den Laden ab mit dem guten Gefühl, einer erstrebenswerten Zukunft wieder ein Stück näher gekommen zu sein. P.S. Ich hab noch mal bei amazon nachgeschaut: Bei diesem Titel gibt es kein, ich betone: KEIN „Search insinde the book“!