Insgesamt ist der erste Tag der Messe erfolgreich verlaufen. Viele Aussteller berichten, dass bereits vor dem offiziellen Beginn einige Verkäufe zwischen den Händlern untereinander getätigt wurden. Marcus Benz vom EOS Buchantiquariat Zürich betont aber, dass das Geschäft unter Kollegen aufgrund des Internethandels im Allgemeinen abgenommen habe.
Peter Kiefer (Pforzheim) glaubt jedoch, dass trotz der Konkurrenz durch das Internet der persönliche Buchkauf nach wie vor wichtig sei. Dies belegt der hohe Besucherandrang am ersten Messetag. Schon vor Einlass um 15 Uhr hatte sich eine Schlange vor dem Eingang des Kunsthauses Zürich gebildet. Dementsprechend zufrieden sind die Aussteller auch über die Verkäufe in den ersten Stunden. Schon nach wenigen Minuten konnten einige Aussteller erste Geschäfte tätigen. André Viard vom Antiquariat Viarius (Frauenfeld) verkaufte eine Erstausgabe von Albert Einsteins "Relativitätstheorie" von 1916, bei EOS wechselte ein Exemplar aus der Reihe "Micky-Maus-Wunderbücher" (1937) den Besitzer.
Besonders herausgestellt wird von vielen Antiquaren auf der Messe die wichtige Rolle der Stammkunden. Auch Hans Lindner (Mainburg) betont die persönlichen Kundenbeziehungen, beklagt jedoch gleichzeitig, dass zu wenig neue Besucher auf die Messen kommen.
Auf die Frage, ob die Wirtschaftskrise Spuren in der Branche hinterlässt, geben die befragten Aussteller unterschiedliche Antworten. Gerhard Gruber (Heilbronn) zeigt sich angesichts der wirtschaftlichen Lage gespannt über die Entwicklung; wie reagiert die Branche auf die Krise? Nachdem die Verkäufe während der Stuttgarter Antiquariatsmesse Ende Januar recht gut liefen, sei die Messe in San Francisco für viele weniger erfolgreich gewesen. Nun bleibe abzuwarten, wie sich die Geschäfte in Zürich entwickeln. Die Stimmung sei im Vorfeld etwas verunsichert gewesen, so Gruber. Insgesamt werde eher verhalten eingekauft, insbesondere bei Preisen, die über den dreistelligen Bereich hinausgehen.
Andere Aussteller geben an, dass die Krise zumindest auf das Messegeschäft kaum Einfluss habe. Fast alle schätzen Stimmung und Interesse als positiv ein. André Viard äußert optimistisch: "Bücher sind die besseren Wertpapiere!"