Zahlenspiele

23. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Immer wieder erstaunlich finde ich, wie wenig das Thema E-Book und Volltextsuche im Alltag der Verlage angekommen ist.
Da werden große Potentiale einfach nicht genutzt. Das passiert nicht, weil man das  Thema unwichtig findet, oder weil man sich gegen die Digitalisierung  sträubt. Es geht halt einfach unter, im Alltag. So haben wir beispielsweise 100.000 Titel auf dem Server und rund 1000 Verlage, die sich beteiligen. Die meisten dieser Verlage haben auch einen eigenen Webshop. Aber die wenigsten nutzen die Möglichkeit, ihre eigenen Titel aus libreka! in ihrem Webshop einzubinden. Das ist natürlich eine große Eselei.
 
Noch mehr verblüfft mich aber das mangelnde Wissen über die Nutzung der Titel. Seit drei Monaten kann man sich als Verlag online die  Nutzungszahlen der eigenen Titel ansehen. Da kann man täglich verfolgen, welche Titel wie viele Zugriffe erzielen. Das ist einerseits ganz interessant, um zu verstehen, was da passiert, wer das nutzt und welche Titel größeren Zulauf haben als andere. Man kann aber auch schnell reagieren, wenn Titel ganz oben stehen, bei denen aber gleichzeitig die Absatzzahlen zurück gehen. Dann muss man vermuten, dass die Online-Anzeige den Verkauf schädigt und man kann  die Volltextanzeige auf wenige Seiten einschränken, um gegenzusteuern.
 
Mit Zahlen, vor allem Nutzungszahlen bei Online-Angeboten muss man vorsichtig sein, das weiß ich auch. Trotzdem beeindrucken mich die  Werte, die ich für unseren Verlag bekomme: Im vergangenen Jahr hatten wir kumuliert 100.000 Zugriffe auf unsere  Titel. Das ist mehr, als ich erwartet hätte. Wichtiger ist mir aber  die weitere Entwicklung: im Januar kamen wir schon über 45.000 und im Februar waren es über 55.000 Visits. Damit sind die Vorjahreswerte  bereits nach zwei Monaten erreicht.
Solche Werte muss man nun mit denen beispielsweise von Google  Buchsuche vergleichen. Wir sind noch nicht dabei, weshalb ich keinen  direkten Vergleich habe. Aber aus den Berichten der Kollegen ist mir  eine Spanne von 50-200 Visits pro Titel und Monat bekannt. Da lagen wir bei Libreka im Januar bei 55 und im Februar bei 70 gar nicht so schlecht.
 
Wenn ich mir vorstellen, dass in den kommenden Wochen die Einbindung in die Shops der Verlage und Buchhandlungen, vielleicht auch der Barsortimente  verbessert wird und die mediale Aufmerksamkeit durch das E-Book Thema steigt, dann freue ich mich auf die weitere  Entwicklung dieser Zahlen.
Vielleicht macht Ihnen das jetzt auch Lust, sich mal Ihre eigenen  Zahlen anzusehen?