Daniel Kehlmann war da. Ich war da, nur zwischen uns war eine fest verschlossene Tür und ein netter Herr, der bedauernd mitteilte, dass der Ansturm auf die (kostenlose) Lesung den Saal bereits restlos ausgefüllt habe. Na klasse, also keine neun Geschichten über Verstrickungen durch doppelt vergebene Handynummern, einen Blogger der doch so gerne Romanfigur wäre und einer alten Dame die Romanfigur ist, aber mit ihrem Schöpfer hadert. Stattdessen Frustkaffee und einen Spaziergang durch die Leipziger Wintersonne. Gut, es gibt schlimmeres.
Die Frage die ich mir daraufhin gestellt habe, und damit bin ich wahrscheinlich nicht allein: War die Publicity um die Klage nicht sehr viel effektiver als die Publicity um das Buch selbst? Vorsatz will ich hier nicht unterstellen, und erst recht nicht, dass das Buch die Publicity nicht wert wäre, aber vielleicht wäre ohne die „Spiegelaffäre“ der nette Mann bei der Lesung zur Seite getreten und hätte gesagt: „Ja es sind noch ein paar Plätze frei, viel Vergnügen wünsche ich Ihnen“.
Na schön, vielleicht werde ich dieses Vergnügen bei meinem nächsten Versuch, diese Woche auf der Buchmesse haben!