Datendiebstahl

Börsenverein kündigt Klageverfahren gegen Rechteverletzer an

23. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Auf der Leipziger Buchmesse hat der Börsenverein angekündigt, ab sofort gezielt Datenpiraten zu bekämpfen.

„Ab sofort werden wir in aller Schärfe gegen Diebstahl im Internet vorgehen“, betonte Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, auf einer Pressekonferenz. Zwar gebe der Verband einem an das Olivennes-Verfahren angelehnten Modell den Vorzug, bei dem Rechteverletzer bei einem illegalen Download auf den Verstoß hingewiesen werden, finde dabei aber bislang keine Unterstützung durch die Politik. Daher forderte er die Bundesregierung auf, den rechtlichen Rahmen für das ursprünglich gewünschte Modell zu schaffen.

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Das vom Börsenverein vorgeschlagene Verfahren sieht vor, dass der Rechtsverletzer bei einem illegalen Download zunächst über den Provider gewarnt wird. Erst bei wiederholten Verstößen würden die Rechteinhaber ein Abmahnverfahren einleiten. Dazu brauche der Verband die Unterstützung der Bundesregierung, die die Internet-Service-Provider mit einer Kooperationsaufforderung zum Handeln bewegen oder den rechtlichen Rahmen dafür schaffen solle.

 Wie schnell komplette Bücher illegal aus dem Netz heruntergeladen werden können, demonstrierte der Medienexperte Justin Becker am Beispiel von Charlotte Roches "Feuchtgebiete". In wenigen Minuten lag ihm das Buch als PDF vor - kinderleicht nachvollziehbar und ohne während des Downloads auf den Rechteverstoß hingewiesen zu werden.