Buchmesseimpressionen, die Zweite

23. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Ich hatte einen Plan. Ich hatte einen Plan was ich alles auf der Messe sehen wollte und was lieber nicht. Diesen Plan gegen die 147.000 anderen Besucher durchzusetzen war nicht ganz einfach, um nicht zu sagen nicht zu machen. Aber treiben lassen war wahrscheinlich noch viel schöner.
Einen ersten Vorgeschmack auf die Messe bekam ich bereits am Donnerstag, als ich (voll bepackt) aus den Semesterferien wieder gen Leipzig fuhr. Bereits auf dem Fußboden des ICE sitzend schloss ich erste Bekanntschaften mit anderen Messebesuchern. Ein vollbesetzter ICE ist allerdings nichts gegen den Massenansturm am Samstag auf die Messe. Doch dazu später. Zuvor konnte ich doch tatsächlich einen, noch einigermaßen ruhigen Freitag auf dem Messegelände genießen.
Gleich nach dem Eingang lachte mir Klaus Wagenbach vom blauen Sofa entgegen und erzählte zusammen mit Christoph Buchwald von der Lyrik der DDR. Ein guter Start und weiter ging’s zur LVZ-Arena in der Marietta Slomka gerade feststellte, dass man als Student doch deutlich mehr Schlaf bekommt als die Kanzlerin. Naja, schließlich hat Frau Merkel auch mal studiert und demnach schon genug geschlafen. Im Sog der Menschenmassen wurde ich dann auch in die Arena hineingezogen, gequetscht, gerissen - wie man das auch immer nennen will  - und kam in den Genuss eines unglaublich charmanten T.C. Boyle der (tut mir leid liebe Frankfurter) feststellte, dass das Leipziger Publikum „much more beautiful“ sei, als dass in Frankfurt. Danke T.C., dafür werde ich Ihr Buch lesen.

Danach gab’s noch einen interessanten Vortrag der Bücherfrauen über Erfolg, Möglichkeiten und die Schwierigkeiten als Frau in der Branche voranzukommen, bevor ich mich samt Sailor Moon und anderen bunten Gestalten in der Straßenbahn auf den Heimweg machte.

DANN Samstag, unglaublich, schon allein durch die Massen an den Eingang zu gelangen dauerte eine viertel Stunde. Nachdem das geschafft war, ging der Slalomlauf weiter. Durch gesperrte Gänge, überfüllte Wege und zwischen den Ständen hindurch, schaffte ich es doch tatsächlich meine Kommilitonen in der Messebuchhandlung kurz zu bemitleiden, bevor ich weiter geschoben wurde zum Poetry Slam am „Studium rund ums Buch“-Stand. Vorbei an Peter Esterhazys Lesung in der Arena bis schließlich hin zu... IHM! Ja, das im letzten Blog angekündigte Vergnügen hatte ich. Und er hat  mir sogar mein Buch signiert.