Nicht nur Sprache, Klima und Kultur, auch die Herangehensweise an E-Books ist im Vergleich zur westlichen Welt in den arabischen Ländern eine andere – was vor allem an den Rahmenbedingungen vor Ort liegt.
So ist in Deutschland das Interesse an kollektiven Lösungen wie beispielsweise libreka! enorm, gerade und vor allem aufgrund der Monopolisierungstendenzen, die von großen Internet-Playern ausgehen. Diskutiert wird bei uns auch der grundsätzliche Trend zur Nutzung digitaler Medien und die Auswirkungen auf das Leseverhalten.
In der arabischen Welt hingegen sind E-Books vor allem eine Möglichkeit, die Unzulänglichkeiten in der Infrastruktur und Logistik des Landes auszugleichen. Aufgrund der Marktbedingungen ist es heute für einen arabischen Verleger praktisch unmöglich, seine Bücher flächendeckend anzubieten – trotz gleicher Sprache. E-Books könnten dieses Distributionsproblem lösen. Dabei wird der Fokus nach Meinung der Experten vor Ort allerdings eher auf dem Mobiltelefon als auf speziellen E-Book-Readern liegen. Denn während nur ein kleiner Teil der Bevölkerung mit Internet-Anschlüssen versorgt ist, sind Mobiltelefone allgegenwärtig.
Deshalb wird dort auch der deutschen Buchbranche viel Anerkennung gezollt, die mit libreka! allen Branchenteilnehmern, von den größten Verlagen bis zur kleinsten Buchhandlung, die digitale Welt eröffnet. Dass dabei in nur eineinhalb Jahren das größte Portal für deutschsprachige Literatur entstanden ist, regt zur Nachahmung an. Entsprechend vielfältig waren die Anfragen, ob libreka! für andere Länder und Sprachräume zu lizenzieren sei. Es bleibt also spannend.