Die Dateien sollen mit Artikeln der Internet-Enzyklopädie verknüpft werden. Die Deutsche Fotothek profitiert im Gegenzug von der Anreicherung der mitgelieferten Metadaten durch Wikipedia-Nutzer. Diese sollen in die Bilddatenbank zurückfließen. Die Kooperationsvereinbarung wurde heute in Berlin vorgestellt.
Bei dem Bildmaterial handelt es sich ausschließlich um Fotos, an denen keine Rechte Dritter einer Nutzung unter der freien Lizenz „Creative Commons BY-SA 3.0 Germany“ entgegenstehen. Dazu gehören auch Bildnachlässe, wie der der Dresdner Fotografen Richard Peter sen. und Roger Rössing, deren Verwertungsrechte von der SLUB Dresden übernommen wurden. Schwerpunkte des Bestands sind Kunst-, Architektur- und Technikgeschichte mit speziellen Sammlungen zur Kultur- und Sozialgeschichte der DDR. „Von der Kooperation mit Wikipedia versprechen wir uns noch mehr Publizität und Reichweite für unsere Bildschätze“, unterstrich der Leiter der Deutschen Fotothek Jens Bove. Die Auswahl der Bilddateien erfolgt allein durch die SLUB Dresden, ein Anspruch von Wikimedia auf Bereitstellung bestimmter Bilder besteht nicht. Die Lizenz ist auf Dateien bezogen, die eine Auflösung von 800 Pixel aufweisen.
Die Fotos werden mit den dazugehörigen Bildbeschreibungen und weiteren Metadaten in den nächsten Monaten von freiwilligen Helfen der Wikimedia auf das freie Medienarchiv Commons hochgeladen und schrittweise mit Personennormdaten und relevanten Wikipedia-Artikeln verknüpft. Im Gegensatz zu traditionellen Medienarchiven darf auf Commons jeder Nutzer die bereitgestellten Dateien frei kopieren und bearbeiten, vorausgesetzt die Rechteinhaber werden genannt und die Kopien und Veränderungen werden ebenfalls unter einer freien Lizenz anderen zur Verfügung gestellt.
Die SLUB Dresden hat in den letzten Jahren ihre digitalen Sammlungen dynamisch erweitert und stellt gegenwärtig den größten deutschen Einzelfonds zur „Europeana“, der Europäischen Digitalen Bibliothek. Achim Bonte, der Stellvertretende Generaldirektor der Bibliothek wie auch der Wikimedia-Geschäftsführer Sebastian Moleski werteten die eingeleiteten Zusammenarbeit als „weiteren wichtigen Schritt, Wissen frei zugänglich zu machen.“ Auch Prof. Dr. Claudia Lux, die Generaldirektorin des Weltverbandes der Bibliotheken IFLA nannte die Kooperation „beispielhaft und anregend“ um die Bildbestände der Bibliotheken in aller Welt zu erschließen.
