Interview

"Wir führen auch verschiedene Gespräche mit anderen Anbietern"

23. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Der Münchner Reiseverlag Travel House Media (THM) übernimmt wie berichtet zum 1. Januar 2010 den Vertrieb für den Michael Müller Verlag. Hintergründe zur Kooperation im Interview mit den Geschäftsführern Stefan Rieß und Gerhard Denndorf.
Die Kooperation kommt ziemlich überraschend, umso länger war sicher der Vorlauf?
Rieß: Michael Müller war lange ein Wunschpartner für uns. Wir haben über Monate das Gespräch mit ihm gesucht. Wir wollten im Vertrieb das Segment Individualreiseführer mit den Produkten seines Verlages besetzen und sind jetzt sehr froh, dass es zum Abschluss gekommen ist.

Wird es nicht mit der Reihe Merian Reiseführer jetzt Überschneidungen geben?

Denndorf: Nein, die gibt es nicht. Michael Müller ist der vielleicht renommierteste Anbieter von Individualreiseführern. Das individuelle Reisen boomt und der Verlag hat eine phantastische Reputation im Handel, die Qualität seiner Produkte ist legendär. Der Verlag ist sehr beliebt beim Endkunden und passt deshalb auch sehr gut zu uns und rundet unser Portfolio auf treffliche Art ab.

Michael Müller wird seinen Preis kennen, was haben Sie ihm geboten?
Denndorf: Wir haben ihm eine professionelle Mannschaft geboten und konnten ihn überzeugen, dass Travel House Media genau der richtige Partner ist, um den Anforderungen der Zukunft zu bewältigen, die aus den Veränderungen am Reisemarkt auf die Verlage zukommen.   

Wird im Außendienst personell aufgestockt?
Denndorf: Wir streben personell einige Veränderungen an, aber es ist noch zu früh darüber zu sprechen. Die Zahl der Außendienstgebiete bleibt unverändert. Wir haben 10 Außendienstler im Einsatz und das bleibt auch 2010 so.
 
Was erwarten Sie an Zuwächsen bei den Marktanteilen?
Rieß: Wir erreichen im Augenblick einen Anteil zwölf Prozent am Markt und wollen mit Michael Müller zusammen auf die 20 Prozent zugehen und uns damit hinter MairDumont als Nr. 2 stabilisieren.
Denndorf: Wir führen auch verschiedene Gespräche mit anderen Anbietern. Es gibt noch ein paar freie Felder, die wir im Auge haben und gern schließen wollen.