Unternehmen, die sich in der Hand von Investoren befinden, müssen immer wieder zittern. Kann es doch jederzeit passieren, dass sich die Geldgeber verabschieden und ihre Anteile in bare Münze umwandeln. Und nicht immer sind die neuen Eigentümer dem langfristigen Erhalt der Firma dienlich.
Gerüchte, die Investoren könnten aussteigen, gibt es zurzeit bei Springer Science + Business Media. Gerüchte, die natürlich dementiert werden. Aber nehmen wir einmal an, es sei etwas dran an der Sache. Wäre es clever, wenn sich die Private-Equity-Firmen Cinven und Candover jetzt, nach gut fünf Jahren, von Springer zurückziehen würden? Einige Argumente sprechen dafür. An einen lukrativen Börsengang ist in diesen Zeiten nicht zu denken, also bietet sich ein privater Verkauf an. Außerdem ist Springer weiter auf Wachstumskurs, das Unternehmen gibt eine hübsche Braut ab, die für andere attraktiv ist. Hinzu kommt, dass fünf bis sieben Jahre ein durchaus üblicher Zeitrahmen für ein solches Investment sind. So lange laufen häufig die Bankverbindlichkeiten, die die Investoren meist brauchen, um ihre Vorhaben zu finanzieren.
Genauso gute Argumente gibt es, die dagegen sprechen, dass Cinven und Candover just jetzt aussteigen. Die Geschäfte der Privat-Equity-Firmen sind weitgehend zum Erliegen gekommen. Dynamik? Fehlanzeige! Wer also soll kaufen? Und vor allen Dingen: Wer zahlt einen guten oder gar überdurchschnittlichen Kaufpreis? Zudem bieten Springers Geschäftsfelder viel Fantasie. Das Unternehmen ist für die digitalen Zeiten bestens gerüstet – und in weiteren fünf Jahren vielleicht deutlich mehr wert als jetzt.