Die jetzt von Ebay unter dem Motto "Fokus auf Verkaufen" ab Mitte Juni angekündigten Veränderungen sollen den Handel auf der Plattform vereinfachen und effizienter gestalten. Eingeführt würden laut der Pressemitteilung etwa eine neue Artikelseite mit strukturiertem Layout (für größere und bessere Bilder) und ein Echtzeit-Countdown für Auktionen. Für bestimmte Kategorien (Film, Foto, Musik etc.) gebe es neue Produktseiten, vereinfacht würden Funktionen wie Bieten und Kaufen oder Rücknahmen. Neu sei die verpflichtende Eingabe von Bearbeitungszeiten (Zeit vom Zahlungserhalt bis zur Versendung) für – bis auf wenige Ausnahmen – alle Angebote.
In der neuen Funktion "Häufige Käuferfragen", so heißt es weiter, werde ab Mitte Juni für jedes Angebot eine FAQ-Vorlage zur Verfügung stehen. Darin könnten die wichtigsten Informationen zusammen mit persönlich konfigurierten Fragen und Antworten kombiniert werden.
Sicher sind einige der Änderungen auch für Anbieter gebrauchter und antiquarischer Bücher auf Ebay relevant, in toto zielen sie jedoch – wie ein süddeutscher Antiquar gegenüber boersenblatt.net formuliert – eher auf "Massenanbieter im Neuwarenbereich" ab. Dafür spräche etwa der obligatorische kostenlose, deutschlandweite Versand als erste Versandart in einigen "im Online-Handel hart umkämpften" (Ebay) Zubehör- und Accessoires-Unterkategorien. Zudem dürfen ab Mitte Juni Produkte in mehreren Varianten angeboten werden und die Grundsätze für Auswahlangebote, Einstellen von mehreren identischen Artikeln sowie für die Umgehung von Multiauktionen entfallen. Trotz dieser Tendenzen ist Ebay ein wichtiger Online-Marktplatz für den Antiquariatsbuchhandel. Zitat aus einem aktuellen Blogbeitrag eines Antiquars: "Wir können eine Marktdurchdringung und Bekanntheit wie Ebay nicht erlangen, sondern sollten sie uns nutzbar machen."