(Auch mal) back to the roots

23. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
E-Book, E-Book, E-Book – alles dreht sich nur noch um E-Books. Kein Börsenblatt, kein buchreport, in dem es nicht in mindestens fünf Artikeln um das neue Medium geht. Klar, wichtig genug ist es ja, auch wenn es als Umsatzfaktor noch keine Rolle spielt.

Dem Tagesgeschäft näher ist eigentlich die Ursprungsaufgabe von libreka!: Die Volltextsuche. Einst der Arbeitstitel, „Volltextsuche-Online“, und jetzt schon fast vergessen? Dabei sollte man diese Funktion viel mehr im buchhändlerischen Alltag einsetzen, weitere Beteiligung der Verlage vorausgesetzt.
 
Machen wir doch mal eine kleine Liste möglicher Anwendungen:

 

  • In welchen literarischen Werken kommt meine Heimatstadt vor? Wäre vielleicht mal eine Idee für ein Themen-Schaufenster...
  • Ein wissenschaftlich publizierender Kunde fragt sich, wie oft und in welchen Büchern seine Arbeiten eigentlich zitiert werden.
  • Für meine Internet-Seminare habe ich mir gern ein Beispiel von Ronald Schild geklaut: Ein Kunde sucht Informationen über Euterentzündung. Bei der Ziege natürlich. Mit Stichwortsuche kommt man hier nicht weit: Buchkatalog und VLB haben 0 Treffer, Lob an amazon und libri: Sie finden einen Titel, obwohl hier von Mastitis die Rede ist. Trefferzahl bei libreka!: 90, in Verbindung mit Ziege: 13.
  • „Ich suche“, so der Kundenwunsch, „ein Kinderbuch, in dem ein Toni und eine Ulla vorkommen. Mehr ist leider nicht bekannt.“ Wissen oder nicht wissen heißt es da, wenn man keine Volltextsuche hat.
  • Oder das Bilderbuch, in dem ein Flughund die Hauptrolle spielt (suchen Sie’s nicht, es ist aus dem Carlsen Verlag, und der ist in libreka! leider noch nicht zu finden).
  • Sehr beliebt auch die Frage, in welchem Gedichtband „Die Glocke“ von Schiller anzutreffen ist, oder ersatzweise, in welchem Erzählband von Böll die Geschichte, in der von einem Engel ständig der Frieden proklamiert wird.
  • Selbst mit rudimentärem buchhändlerischem Wissen sollte man die Frage nach dem Buch beantworten können, in dem es um Gauß und Humboldt geht, aber wenn es mal kein Bestseller ist??
  • Apropos Kehlmann: Bei der Lektüre seines neuen Romans, der ja recht technikaffin ist, habe ich mir manchmal eine Volltextsuche gewünscht – hatte ich mir beim Lesen mal wieder kein Personenregister angelegt. Weil ich erst zu spät festgestellt habe, dass es bei diesem Buch durchaus sinnvoll ist, zu wissen, wo Herr X oder Frau Y zum ersten Mal auftauchten. Leider ist „Ruhm“ noch nicht bei libreka! gelistet.

 
Genug der Beispiele. Die besten Synergien ergeben sich durch die Praxis der Anwendung. Damit libreka! ein alltägliches buchhändlerisches Rechercheinstrument werden kann, müssen freilich noch erhebliche Titelmengen dazukommen. Und wenn man sich die Nutzung von libreka! dann mal angewöhnt hat, ist wieder eine ganz neue Qualität in der Kundenberatung möglich.
 
Also kann es für Verlage nur heißen: Titel einstellen, und für Sortimenter: Am besten noch heute ein Browserfenster mit libreka! in den Autostart und immer mal wieder Benutzen üben.