Ich habe mich sowohl bei der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB) als auch bei der Deutschen Blindenbibliothek (DBB) in Marburg angemeldet. Bei beiden kann ich mir Hörbücher bestellen oder auch Punktschriftbücher ausleihen. Doch bevor ich auf dieses Verfahren näher eingehe, komme auch ich am Welttag des Buches nicht vorbei.
Der 23. April ist für jede Leseratte und garantiert auch für jeden Autor ein ganz besonderer Feiertag. Inwiefern er auch als Möglichkeit wahrgenommen wird, um das Punktschriftbuch ˆ zum Beispiel in seiner Produktion oder aufgrund des Vertriebes ˆ in den Fokus zu rücken, weiß ich nicht genau. Ich persönlich habe jedenfalls noch nie gelesen, dass Blindenschulen oder Blindenbibliotheken zum Welttag des Buches besondere Aktionen starten. Aber ich lasse mich da gerne eines Besseren belehren. Denn bisher habe ich, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, auch noch nicht darauf geachtet, ob das der Fall ist. Vielleicht finden derartige Veranstaltungen ja einfach keinen Eingang in die Presse. Oder sie gehen neben den übrigen Events an diesem Tag unter, wie auch der Buchmarkt der Blinden neben dem der Sehenden kaum diskutiert wird. Bloß wenn nicht einmal ich als Betroffene so etwas mit Bestimmtheit weiß, wie könnte ich das dann von den Sehenden erwarten?
Mit Sicherheit kann ich nur sagen, dass es auch im Bereich der Punktschriftliteratur einen wahren Lesemarathon gibt: Die Tour de Braille. Diese Initiative bezieht sich zwar nicht auf den Welttag des Buches, sondern ordnet sich bei den Aktivitäten ein, die 2009 zum 200. Geburtstag von Louis Braille veranstaltet werden. Aber deswegen ist sie nicht weniger wichtig. Und vielleicht kommen Sie mir ja zuvor und informieren sich schon ein bisschen darüber, ehe ich Ihnen mehr zur Tour de Braille erzähle.
