Michael Boni ist der Anwalt, der das Google Settlement im Wesentlichen ausgearbeitet hat. Die Fristverlängerung um 60 Tage ist mit den Beschwerdeführern AAP und Authors Guild auf der einen sowie mit Google auf der anderen Seite abgestimmt. Die federführenden Anwälte aller Parteien haben das Schreiben unterzeichnet.
Hintergrund der Fristverlängerung ist ein Anwaltsschreiben zahlreicher Autoren und Rechteverwaltungen (unter anderem von John Steinbeck und Philipp K. Dick), in dem eine viermonatige Verlängerung der Frist für Einwendungen gefordert wurde. In dem Schreiben wurde unter anderem die Komplexität des Settlements beklagt, die es Autoren erschwere, ihre Rechte in absehbarer Zeit zu ermitteln. Zudem sei die Google-Datenbank, in der die betroffenen Buchtitel aufgelistet seien, für einige Autoren teilweise nicht zugänglich gewesen oder enthalte Fehler. Schließlich gebe es Unklarheiten über den Lieferbarkeitsstatus - ein Problem, über das sich vor allem europäische Verleger beschwert haben.
Die Fristverlängerung liegt auch im Interesse der deutschen Verleger, die - vertreten durch den Börsenverein - ebenfalls versucht haben, einen Aufschub zu erwirken. Dies wird auch ein Thema der Konferenz zum Google Settlement sein, die heute um 10 Uhr im Münchner Literaturhaus beginnt.