Mit jeder Suchanfrage, jeder Page-Impression, jeder Online-Transaktion haben Nutzer aus aller Welt dafür gesorgt, dass über Werbeeinnahmen Milliardenbeträge in die Kassen der großen Plattformen gespült wurden und werden. Das schier grenzenlose Wachstum hat aber auch eine Kehrseite: Es pervertiert das Verhältnis zu den Kunden und den ach so geschätzten Partnern im Handel. Statt wie Partner fühlen sich diese häufig wie Paria behandelt, wenn sie sich über mangelnden Service beschweren. Da verlaufen manche Initiativen wie die zur Verbesserung der Amazon-Katalogdaten im Sande. Stattdessen bietet Amazon Verlagen an, doch selbst ihre Titeldaten zu verwalten – gegen Geld, versteht sich. Dieses Verhalten hat schon Züge einer ausgeprägten Dickfelligkeit, wenn nicht gar Arroganz. Nach dem Motto: Ihr braucht uns, aber wir nicht unbedingt euch.
Oder nehmen wir Google, den großen Aggregator: Er stillt unseren Hunger nach Informationen und Buchinhalten und kann sich selbst dabei nicht bremsen: Über Jahre scannt er mit ungezügeltem Appetit Bücher ein, Copyright hin oder her. Nun, da sieben Millionen Titel in seiner Datenbank schlummern, wendet der Internet-Gigant einen zweistelligen Millionenbetrag auf, um – durch den Buchsuche-Vergleich in die Schranken gewiesen – die Ansprüche geprellter Rechteinhaber zu befriedigen. Und wird über Nacht zum größten E-Book-Anbieter aller Zeiten. Was macht die Branche? Das Beste draus, auch wenn es manchmal weh tut.