Das nutzlose Hin und Her verschlingt Unsummen, stellte die Arbeitsgruppe fest. Und letztlich zahlt jeder drauf: der Verleger ebenso wie der Buchhändler.
Dass jetzt mit quasi wissenschaftlicher Methode Alarm ausgelöst wurde, ist richtig und wichtig. Manche Buchhändler schicken mehr als 25 Prozent der bestellten Bücher zurück, wie die AG-Pro-Studie belegt. Schon dieses eine Beispiel macht deutlich, wie seltsam die Blüten sind, die das Rückgaberecht mittlerweile treibt.
Bevor jetzt aber die Suche nach den Schuldigen losgeht: Vorsicht! Die Ursachen der Fehlentwicklung sind viel zu komplex, um sie auf nur einen Nenner bringen zu können. Ohnehin käme die Branche damit keinen Schritt weiter.
Was jedoch weiterbringen würde, jeden Einzelnen genauso wie die Branche insgesamt: miteinander ins Gespräch zu kommen und neue Standards auszuhandeln. Die Studie bietet dafür beste Voraussetzungen – und den besten Rahmen für einen Anfang zur Besserung geben die Buchtage im Juni in Berlin.
Spartenübergreifend nach Lösungen für ein Problem zu suchen, das alle Marktteilnehmer gleichermaßen angeht, wäre in anderen Branchen kaum denkbar. Jedenfalls nicht in dieser Offenheit. So sonderbar die Gesetze des Buchmarkts nach außen zum Teil vielleicht wirken: Das Netzwerk im Inneren funktioniert nach wie vor. Die Brücken zwischen den Sparten mögen schwanken – jedenfalls tragen sie noch.