Nach dem Kindle kommt der nächste Coup: Amazon wird zum Verleger. Dabei setzt der Online-Riese auf ein Geschäftsmodell, das auch Google nicht unbekannt ist: Rosinenpicken. Die Inhalte, das Kreative, erbringen andere, auf ihre Kosten. Bevor ein Autor von Amazon "entdeckt" werden kann, muss er ein Buch vorlegen.
Der Schreiber trägt die Initialkosten für Vorbereitung, Lektorat, Herstellung und Marketing. 95 Prozent der Autoren bleiben erfolglos und auf ihren Kosten sitzen, von den restlichen sucht sich Amazon die lukrativsten Texte aus. Beziehungsweise lässt aussuchen: Denn hier nutzt Amazon sein ausgefeiltes System der Kundenrezensionen, um spannende Titel herauszufiltern.
Nach dieser kostenlosen Vorarbeit vermarktet Amazon die Bücher neu. Mit seiner Vertriebsmacht ist es für Amazon dann ein Leichtes, aus jedem mittelmäßigen Buch einen Bestseller zu machen. So kann Amazon nur gewinnen.