Die Vorhut bilden die STM-Verlage, die sämtliche Buch- und Zeitschriftentitel als E-Book oder E-Journal anbieten. Das gedruckte Buch existiert vielfach nur noch als Sekundärmedium, das sich Kunden auf Wunsch ausdrucken lassen können. Bei Fachverlagen im RWS-Bereich ist die Situation komplizierter: Hier wird das Fachbuch – etwa ein BGB-Kommentar – gebraucht, aber der Kunde wünscht beim Kauf einen Zusatznutzen in Form einer tagesaktuellen Datenbank oder einer Community, auf der er sich beispielsweise mit Anwaltskollegen austauschen kann. Überleben kann das Fachbuch dann nur, wenn es in crossmediale Umgebungen eingebettet wird.
Den Weg zum Online-Verlag beschreiten Verlage wie Weka Business Information (WBI) konsequent, weil ihr Kernprodukt – die Loseblattsammlung – in wenigen Jahren komplett vom Markt verschwunden sein wird. In diesen Verlagen bleibt kein Stein auf dem anderen. Da muss, wie WBI-Chef Heinz Weinheimer es auf dem Wiesbadener Fachpressekongress formulierte, »jeder Content angepackt« und neuen Strukturen angepasst werden. Ein Migrationsprozess, bei dem mancher Verleger seine Herkunft aus der Printwelt vergisst und sich mehr mit IT-Themen beschäftigt, als ihm vielleicht lieb ist.