Eggert und der gesamte Vorstand stellten sich nach drei Jahren Tätigkeit der Wiederwahl. Doch zuvor zog der Vorsitzende Bilanz. Bayern hat 370 Verlage und 800 Buchhandlungen, davon sind 85 Prozent Mitglieder im Landesverband. Dies Zahl kann sich sehen lassen und Eggert führte das Ergebnis konkret auf die Arbeit des Verbandes zurück: Regionale Präsenz, Mitgliedernähe, gute Lobbyarbeit und gelungene Feinabstimmung zwischen Landesverband und dem Börsenverein in Frankfurt. Eggert machte aber auch kein Hehl daraus, dass durch gestiegene Kosten einerseits und andererseits durch die gleich bleibende Höhe des Mitgliedsbeitrags seit 14 Jahren die Finanzlage schwieriger geworden sei. Deshalb wurde bei der Mitgliederversammlung beschlossen, 1. Januar 2010 die Beiträge zum Landesverband auf 50 Prozent des Börsenvereinsbeitrags anzuheben.
Der erste Gastredner war Jürgen Horbach, der Schatzmeister des Börsenvereins. Und seine Worte taten allen gut: Es wäre zwar falsch die Finanzkrise herunterzuspielen, aber in der Buchbranche gäbe es weit weniger Katastrophenmeldungen als erwartet. "Wir haben Umsatzrückgänge von drei bis vier Prozent. Das ist alles andere als dramatisch", so Horbach. Seiner Meinung nach würden sich die Menschen den Buchkauf einfach nicht verdrießen lassen. Von Marktzuwachs im digitalen Bereich sprachen drei andere Redner: Annabella Weisl präsentierte Google Book Research als ernstzunehmenden Partner für Verlage. Ronald Schild, Geschäftsführer der MVB Marketing- und Verlagsservice, erklärte detailliert die Handhabung und die Vorzüge von libreka! Und Philipp Neie zeigte, wie sich das Schweitzer Sortiment zu einem Unternehmen von Informationsdienstleistungen entwickelt hat.
Ganz unvirtuell, nämlich per Stimmzettel kam es zuletzt zur Wahl des Vorstandes (Foto). Wolf Dieter Eggert wurde im Amt als Vorsitzender des Landesverbandes Bayern wiedergewählt, ebenso das Vorstandsmitglied Thomas Nitz (Hugendubel). Neu im Vorstand sind Guntram Gattner (Buchhandlung Gattner, Murnau), Michael Lemling (Buchhandlung Lehmkuhl, München), Jörg Platiel (Oldenburg Schulbuchverlag) und Marcella Prior-Callwey (Verlag Georg Callwey). Auf sie alle wartet Verbandsarbeit in Zeiten von Krise und Chancen.