Die Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig

23. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Die älteste  öffentliche Blindenbücherei ist die Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig, die ich in meinem Blog ja bereits mehrere Male erwähnt habe. Zuletzt vor wenigen Tagen, als ich über die Buchpatenschaften gesprochen habe. Und da ich die DZB im Rahmen einer Exkursion in zwei Wochen auch persönlich besuchen werde und außerdem selbst viele Hörbücher von dort beziehe, soll sie die erste Bibliothek für Blinde sein, die ich etwas genauer vorstellen möchte.
Seit 1894 versorgt die DZB blinde und sehbehinderte Menschen mit Literatur. Ursprünglich hat sie den Namen „Verein zur Beschaffung von Hochdruckschriften und Arbeitsgelegenheiten für Blinde“ getragen. 1956 ist ihr eine Abteilung für Blindenhörbücher hinzu gekommen. Und mittlerweile bezeichnet sich die DZB wohl mit Recht als eine der wichtigsten Blindeninstitutionen im deutschsprachigen Raum. Denn sie vereinigt unter ihrem Dach weit mehr als nur eine Punktschriftbücherei und eine für Hörbücher. Das Angebot der DZB nimmt stetig zu. Auch Braillenoten und Reliefs können aus Leipzig bezogen werden. Zudem gibt es einen hauseigenen Verlag, in welchem die Blindenschrift- und Hörbücher produziert sowie die Musiknoten von Schwarz- in Brailledruck übertragen werden. Und auch Sehende spricht die Deutsche Zentralbücherei für Blinde an: nämlich mit der Wissenschaftlichen Bibliothek der DZB (WBB). Diese sammelt Schwarzschriftliteratur zur Thematik „Blindheit und Sehbehinderung“, um sie Wissenschaftlern, Studenten oder anderen Interessenten zur Verfügung zu stellen.
8.900 Personen nutzen die Dienste der DZB (Stand: März 2009). So hat es im vergangenen Jahr insgesamt 165.000 Ausleihen gegeben, d.h. jeder Titel ist im Schnitt fast dreimal verschickt worden. Denn der Bestand der DZB umfasst 66.900 Werke, wovon 20.000 Punktschriftbücher sind. Zugleich kann der Nutzer entweder eines der 8.100 Kassettenhörbücher oder einen der 9.400 DAISY-Titel bestellen.
Aber genug davon,  ich bin schließlich kein Statistiker. Interessanter sind doch die Fragen: Wo können sich die Nutzer über das Titelangebot informieren? Wie wählen sie aus, welche Bücher sie lesen oder hören wollen? Und auf welchem Weg können sie diese dann bekommen? Das alles und mehr will ich Ihnen in den nächsten Wochen erzählen.