Warenhäuser

Eine Insolvenz der Karstadt-Mutter Arcandor scheint unvermeidlich

23. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Am heutigen Montag hat Arcandor gleich zweimal die rote Karte bekommen: Zunächst wehrte der Bund eine Bürgschaft über 850 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsfonds Deutschland ab, einige Stunden später wurde auch der staatliche Notkredit über 437 Millionen Euro abgelehnt – und zwar mit der Begründung, dass der Beitrag der Banken, Eigentümer und Vermieter zu gering sei, wie es hieß.
Ob damit in Berlin nun das letzte Wort über den angeschlagenen Handels- und Touristikriesen gesprochen ist, bleibt weiter unklar. Bundesfinanzminister Per Steinbrück sprach jedoch bereits nach der ersten Absage offen über ein Insolvenzplanverfahren. Was die Lage zusätzlich verschärft: Die Verhandlungen mit der Metro AG über eine Fusion der Tochter Kaufhof mit Karstadt sind ins Stocken geraten. Medienberichten zufolge konnten sich die Vorstände Karl-Gerhard Eick (Arcandor) und Eckard Cordes (Metro) bislang nicht auf gemeinsame Regeln für eine Deutsche Warenhaus AG einigen; Cordes hatte zuletzt vorgeschlagen, 30 der bundesweit 90 Karstadt- Häuser und zehn Kaufhof-Standorte zu schließen.