Warenhäuser

Karstadt meldet Insolvenz an

23. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Die Arcandor AG hat heute beim Amtsgericht Essen den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit eingereicht. Ziel des Verfahrens sei es, mit einem Insolvenzplan die begonnene Sanierung des Unternehmens und seiner Tochtergesellschaften fortzusetzen und deren Fortbestand zu sichern, teilte das Unternehmen mit.
Im Nachgang zur Arcandor AG haben auch die Karstadt Warenhaus GmbH, die Primondo GmbH und die Quelle GmbH Gläubigerschutz beantragt. Vom Insolvenzverfahren werden die Thomas Cook Group Plc., die Spezialversender der Primondo-Gruppe sowie der Homeshopping-Sender HSE 24 unberührt bleiben, heißt es aus Essen.

"Der Insolvenzantrag war erforderlich, nachdem die Anträge der Arcandor AG auf Staatsbürgschaft und auf Rettungsbeihilfe abgelehnt wurden und die vom interministeriellen Ausschuss geforderte Verbesserung des Antrags nicht erreichbar war. Damit bestand keine nachhaltige Finanzierungsperspektive mehr. Angesichts kurzfristig fällig werdender Darlehen in Höhe von 710 Millionen Euro droht zum 12. Juni 2009 die Zahlungsunfähigkeit", so die Pressemitteilung. 

Betroffen  sind insgesamt rund 43.000 Mitarbeiter des Arcandor-Konzerns in Deutschland. Die Gehälter der Beschäftigten werden in den Monaten Juni, Juli und August von der Bundesagentur für Arbeit als Insolvenzgeld gezahlt. Im Rahmen des vorläufigen Insolvenzverfahrens werde der Geschäftsbetrieb der operativen Gesellschaften in vollem Umfang aufrecht erhalten. Über das weitere Vorgehen im Rahmen des Insolvenzeröffnungsverfahrens und die Berufung eines vorläufigen Insolvenzverwalters entscheide das Amtsgericht Essen voraussichtlich am heutigen Tage, heißt es.