Warenhäuser

Hoffnung für norddeutsche Hertie-Häuser

23. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Das Flensburger Beratungsunternehmen Hansekontor will offenbar neun Häuser der insolventen Warenhauskette Hertie in Schleswig-Holstein übernehmen. Medienberichten zufolge werde darüber zurzeit mit dem Insolvenzverwalter, Banken und dem Vermieter verhandelt. 

Die Läden sollen als Warenhäuser mit verändertem Konzept weitergeführt werden. Im Gespräch sind die Hertie-Häuser stehen in Elmshorn, Itzehoe, Schleswig, Rendsburg, Husum, Hamburg, Stade, Wilhelmshaven und Cuxhaven. Anfang Juli werde mit einer Entscheidung für den sogenannten „Plan B“, der Gründung von Hertie Nord, gerechnet, heißt es in den "Elmshorner Nachrichten". Dies bestätigte auf EN-Anfrage Mathias Hundertmark, Geschäftsführer bei Hansekontor.

Laut Hundertmark sei die Konkurrenz in kleinen Städten viel geringer als in Großstädten, deshalb hätten es Kaufhäuser dort leichter. Hundertmark bezifferte die Investitionen auf 18 Millionen Euro, 500 Jobs in den Häuser sollten gerettet werden.

Die Gläubigerversammlung hatte im Mai mit 84,6 Prozent der Stimmen für das endgültige Ende von Hertie gestimmt. Die 54 Warenhäuser - fast alle mit Buchabteilungen - und die Essener Unternehmenszentrale sollten noch im Sommer geschlossen werden.

1993/94 übernahm Karstadt die Hertie-Warenhäuser. 2005 stieß der Karstadt-Mutterkonzern Arcandor dann 73 "Karstadt Kompakt"-Häuser an den Investor Dawnay Day ab, der die Filialen ab 2007 unter dem Traditionsnamen Hertie vermarktete. Der inzwischen ebenfalls insolventen britischen Beteiligungsgesellschaft sollen neben dem operativen Geschäft auch 43 von 54 Hertie-Immobilien gehören.