"Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels ist ein wichtiger Gesprächspartner unseres Hauses, wenn es um die Perspektiven der Kreativwirtschaft geht", sagte der Kulturstaatsminister. Die Bekämpfung der Internetpiraterie und die Erhaltung der Buchpreisbindung, so sei bei einem Branchenhearing Kreativwirtschaft überzeugend dargelegt worden, seien Themen von entscheidender Bedeutung. Das habe er, Neumann, deutlich gehört und "verstanden".
Eines der unverzichtbaren Essentials ist aus Neumanns Sicht, die Autoren in die Entscheidung über eine mögliche Digitalisierung ihrer Werke einzubeziehen. Die Bedenken der Wissenschaftler, die sich im "Heidelberger Appell" in diesem Sinn zu Wort gemeldet hatten, seien "sehr ernst zu nehmen". Der Minister sagte, er halte es für unerlässlich, "dass auch E-Book-Dateien in Zukunft der Buchpreisbindung unterliegen. Buchpreisbindung erhält die Vielfalt." Das sehe man doch gerade in der Schweiz, die dieses Institut nach nur kurzer Zeit seiner Abschaffung nun wieder einführe. "Das Buchpreisbindungsgesetz kann für uns, für die Bundesregierung, niemals zur Disposition gestellt werden."
Klartext kam auch zum Thema Urheberrecht. Es müsse, mit Blick auf das so genannte Google Settlement im Kontext von Google Books, endlich ein deutliches Signal von Deutschland und Europa nach Amerika gesendet werden. Es könne nicht angehen, dass ein Unternehmen sich anheischig mache, die faktische Hoheit über Digitalisierung und Verwertung unseres gesamten literarischen Kulturgutes zu erlangen.
Als misslich bezeichnet Neumann den Umstand, dass es der Branche nicht gelungen sei, beim Thema Übersetzervergütung aus eigener Kraft zu einer Einigung zu kommen. Eine für die dauerhafte Sicherung des Kulturguts Buch so wichtige Verständigung sollte besser nicht eine Sache höchstrichterlicher Entscheidung sein.