Während eine durchschnittliche Buchhandlung 20.000 bis 60.000 Titel anbiete, könne ein illegaler Internet-User an einem Tag 60.000 digitalisierte (oder digitale) Bücher aus dem Internet herunterladen. Bei Hörbüchern dauert es etwas länger: Da sind es nur 200 Titel am Tag.
Im Netz gibt es, so Dohr, zwischen 50.000 und 100.000 Seiten mit illegalen Contentangeboten. Die Angebote seien gut sortiert, man erhalte alle Detailinformationen, kann Inhalte recherchieren, der Download-Link werde angezeigt, und 30 Sekunden später habe man das Buch auf seinem Rechner."Nutzer und Betreiber verdienen an den illegalen Angeboten, nur die Verlage nicht", sagt Dohr. Der "Kunde" zahle eine monatliche Download-Gebühr und erhalte ein Vielfaches seines Einsatzes zurück.
Manche Seiten verzeichneten bis zu 50 Millionen Zugriffe im Monat; das häufig mehrsprachige Angebot umfasse bis zu 300.000 verschiedene Titel.
Ein krasses Beispiel: Man könne auf einer Website die komplette Werkchronik von Henning Mankell lesen und anschließend alle Bücher des Autors kostenlos downloaden.
Dohrs Fazit: Mit Kopierschutzmaßnahmen wird man dieser Schattenwirtschaft wohl kaum Herr.