Arcandor-Insolvenz

Karstadt: Das Geschäft läuft wieder besser

23. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Die Kaufhaus-Kette Karstadt erwacht in der Insolvenz offenbar zu neuem Leben: Medienberichten zufolge liegen die Juni-Umsätze leicht über dem Vorjahr – und auch das Weihnachtsgeschäft scheint gesichert. Betriebsbedingte Kündigung stehen aber wohl dennoch an.

Der vorläufige Insolvenzverwalter Klaus Huber Görg gab sich der Presse gegenüber optimistisch. „Um Nullkomma-Tralala-Prozent“, sei der Umsatz im Juni nach oben gegangen. In weniger rentablen Häusern könne es aber zu betriebsbedingten Kündigungen kommen. Nichtsdestotrotz, so wird Görg zitiert: „Die Finanzierung des Weihnachtsgeschäfts trauen wir uns im Rahmen der bestehenden Verträge zu."

Neues zur Gründung einer Deutschen Warenhaus AG sagte er nicht; die Idee, einen Massekredit zu beantragen, ist indessen vom Tisch. Staatshilfen seien nicht mehr nötig, hieß es.

Bei der Arcandor-Tochter Quelle, mit Sitz im bayerischen Fürth, liegen die Dinge anders. 50 Millionen Euro fehlen, um das Unternehmen zu retten – das Geld soll über eine Bürgschaft, an der sich Bund und Länder beteiligen, fließen. Bayern hat mittlerweile zugesagt, hiervon 21 Millionen Euro zu übernehmen. Quelle will damit zunächst den Druck des Herbst- und Winter-Katalogs finanzieren.

Insgesamt musste der Mutterkonzern Arcandor bisher für 24 Einzelgesellschaften beim Amtsgericht Essen einen Insolvenzantrag einreichen; von der Pleite sind 40.000 Mitarbeiter betroffen.