Geburtstagsgruß

Rolf Köhl wird heute 65

23. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Der Brühler Buchhändler Rolf Köhl feiert heute seinen 65. Geburtstag. Ein Geburtstagsgruß von Andreas Meier.

Wir haben uns Anfang der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts kennen gelernt. Rolf Köhl war damals einer der Protagonisten der ARDEG und im Börsenverein und Landesverband NRW aktiv. Er war einer jener prominenten Branchenteilnehmer, zu denen ich als junger Buchhändler, der sich gerade selbständig gemacht hatte, bewundernd aufsah.
Sehr gefreut habe ich mich, als er die buchhändlerische Nachbarschaft pflegte, und zur Eröffnung meiner Buchhandlung auf die andere Rheinseite kam und gratulierte.
Näher kamen wir uns dann bei einer der legendären ARDEG-Reisen, es war wohl auf der Fähre von Kiel nach Oslo. Schnell waren wir beim freundschaftlich-kollegialen „Du“ angekommen, wobei Rolf als jemand, der große Stücke auf ausgezeichnete Umgangsformen legt, wert auf die Feststellung legte, dass es ihm, als dem Älteren zustehe, diesen Schritt zu tun – ich war da wohl etwas vorgeprescht.
Seinen 40. Geburtstag feierten wir 1984 zusammen mit vielen Freunden und Kollegen aus der Branche. Rolf hatte ins Kölner „Theater am Bauturm“ an der Aachener Straße eingeladen;  wir sahen eine Vorstellung von  Süskind’s  „Kontrabass“ – anschließend fielen alle zusammen ins Brauhaus Sion ein, unvergesslich.
Intensiver wurde unsere Zusammenarbeit und Freundschaft dann, als wir beide Gründungsmitglieder der  AG Marketing wurden – in diesem Zusammenhang standen und stehen wir bis heute in einem regen Austausch.
Bei allen geschäftlichen und privaten Höhen und Tiefen hat Rolf immer die Ruhe und Übersicht gewahrt und nie seinen rheinischen Humor und Optimismus verloren, mit denen er seine Mitmenschen schnell für sich gewinnt.  Rolf Köhl ist ein Buchhändler alter Schule , hat viel Hintergrundwissen und verfügt über blendende Kontakte in unserer Branche.
Rolf ist in mancher Hinsicht und im besten Sinne old-fashioned,  und seine engeren Kollegen und Freunde mögen ihn nicht zuletzt wegen einiger liebenswerter Skurillitäten,  aber die bleiben natürlich unter uns.   Seine EMail-Kultur ist nicht sehr ausgeprägt,  und ich bin nicht besonders sicher, ob ihn dieser Online-Glückwunsch überhaupt erreicht, wahrscheinlich druckt ihn jemand aus und faxt ihm den Text.    
Ohne das Thema „Eisenbahn“ kommen wir heute natürlich nicht aus: Rolf kennt das Kursbuch der DB auswendig, bestreitet alle notwendigen Reisen mit der Bahn – ich glaube, er hat zurzeit gar kein Auto, aber das weiß ich nicht so genau.  Unvergessen in diesem Zusammenhang natürlich die einwöchige Buchhändlerreise durch die Schweiz mit der Rhätischen Bahn im Jahre 1987, da war er ganz in seinem Element.  
Und viel gelernt habe ich auch von ihm, Fachliches, als jüngerer Kollege zumal, aber auch praktische Lebensweisheiten, z.B. dass man mit gewissen schönen englischen Autos  nicht „fährt sondern gleitet“ und - ganz wichtig - dass man zu Geburtstagen das Geburtstagskind niemals anruft -  sondern ihm immer nur schreibt.


Herzlichste Glückwünsche, lieber Rolf, ad multos annos.
Andreas Meier