"Feine Sache, feine Sache", das sagt der Beinah-Riese Hagrid in einer "Harry Potter"-Szene. Der Wildhüter ruft das so froh und erleichtert, dass es einem nicht mehr aus dem Kopf will, obwohl die Sache dann noch sehr unfein weitergeht.
Hagrids Ausruf passt, samt unschöner Wendung, auf erstaunliche Weise zum E-Book-Geschäft von Amazon – auch wenn es dabei nicht um Harry Potter geht. Das Feine der Gerechtigkeit halber zuerst: Ohne Umweg und drahtlos können Amazon-Kunden, anders als bei anderen Anbietern, E-Books direkt auf ihr Lesegerät übernehmen. Das Unfeine: Genauso kann Amazon diese Titel auch wieder entfernen: unkompliziert und schnell.
Eben das hat der Internet-Buchhändler jetzt getan, weil die Rechtelage für einige Texte unklar war – und sich damit einen Hagrid-großen Bärendienst erwiesen. Denn was niemand überhaupt nur in Betracht gezogen hat, ist jetzt vorgeführt worden: Was der Kunde auf seinem Kindle hat, gehört ihm noch lange nicht oder nur so lange, wie Amazon das für richtig hält.
Eine Analogie: Der Buchhändler, bei dem der vertrauensvolle Kunde gerade eingekauft hat, platzt ohne Voranmeldung in die fremde Wohnung, stürmt zum Regal, um das gerade veräußerte Buch wieder mitzunehmen. Ohne Fußspuren auf dem Teppich zu hinterlassen, ohne die Tür aufzubrechen, allerdings auch, ohne vorher anzuklopfen. Unmöglich! Amazon hat das Geld zurückerstattet und versichert, dass mit Wiederholung nicht zu rechnen ist. Das Desaster ist unabwendbar, es liegt im Präzedenzfall.