Neubrandenburg

Geldnot: Brigitte-Reimann-Literaturhaus und Fallada-Archiv schließen

23. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Das Brigitte-Reimann-Literaturhaus im mecklenburgischen Neubrandenburg wird offenbar aus Geldnot zum 1. September geschlossen. "Wir haben uns dazu durchringen müssen, zwei Mitarbeiterinnen wurde gekündigt", sagte der Vereinsvorsitzende vom Literaturzentrum Neubrandenburg, Joachim Lübbert, der Nachrichtenagentur dpa.

Auch das Hans-Fallada-Archiv in Carwitz (Landkreis Mecklenburg-Strelitz) bleibe zu.

Ursache für das Aus sind einem Bericht von NDR 1 Radio MV zufolge fehlende Fördermittel des Schweriner Kultusministeriums. Laut Lübbert hat der Verein, wie in den Vorjahren auch, beim Land zu Jahresbeginn eine Förderung von rund 56.000 Euro beantragt. Darüber sei allerdings bis heute nicht entschieden worden. Hintergrund sei vermutlich ein Rechtsstreit zwischen dem Verein und dem Ministerium um eine finanzielle Förderung aus dem Jahr 2007, über den das Verwaltungsgericht Greifswald noch entscheiden muss.

Das Literaturhaus ist ein Neubau und steht seit 1999 auf dem Grundstück, auf dem Reimann (1933-1973) mehrere Jahre lebte. Dort werden die Nachlässe Reimanns, Falladas (1893-1947), aber auch weiterer Autoren wie beispielsweise Martin Pohl, Margarete Neumann, Helmut Sakowski, Rudi Strahl und Joachim Wohlgemuth aufbewahrt und gepflegt.