Bei seinem Besuch des Verlags am Bremer St.-Pauli-Deich sprach Neumann mit den Auszubildenden und begutachtete vor allem die Bücher zur Bremer Geschichte, berichtet Verleger Klaus Kellner. Im persönlichen Gespräch seien Informationen ausgetauscht und zahlreiche Fragen erörtert werden. Unter anderem sei es darum gegangen, wieso 1.500 Verlage nahezu unbekannt seien, obwohl sie sowohl hinsichtlich des Umsatzes als auch ihrer Arbeitsintensität den »Großen« in nichts nachstehen würden.
Der Kellner-Verlag habe Neumann exemplarisch darlegen können, wie umfassend ein solcher kleinerer Verlag am Markt vertreten ist. Kellner weiß: Obwohl die kleineren Verlage die wesentliche und agile Basis der deutschen Bücherlandschaft bilden, kennt kaum jemand mehr als 170 Verlagsnamen, also nur etwa 10 Prozent der Branche. »Ich bin einer der 1.500, die man nicht kennt«, so Kellner.
»Der Markt ist manchmal ungerecht, aber um öffentliche Aufmerksamkeit zu erlangen, müssen die Kleinen einfach kreativer sein als die Großen, das ist ihr bestes Potenzial«, erklärte Neumann in Bremen.