Kommentar

Valora: Vorrang für das Naheliegende

23. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Die Halbjahreszahlen der Schweizer Handelsgruppe Valora mögen nicht glänzen, aber sie symbolisieren dennoch: Wer sich auf einen Markt Schritt für Schritt zubewegt, gerät seltener ins Stolpern. Ein Kommentar von Börsenblatt-Redakteurin Tamara Weise.
Schon wieder! Die Schweizer Handelsgruppe Valora liegt im Plus – und eröffnet auch weiter Filialen. Zwar wächst der Nettoerlös diesmal nur marginal. Aber immerhin: Für eine Firma, die sich ausgerechnet im Krisenherbst 2008 einer Strategie mit dem wolkigen Zusatz »4 Success« zuwendet, hätte es auch anders ausgehen können. Fest steht: Valora macht Fehler, muss seine internen Prozesse glatt ziehen und die Profitabilität seiner Flächen erhöhen – genau wie andere Unternehmen. Fest steht aber auch: Valora denkt weiter, ohne sich dabei in Visionen zu verrennen. Die Handelsgruppe probiert neue Ideen aus (zum Beispiel Print-on-Demand-Services), sucht nach Wachstumsfeldern in einem Markt, der an sich nur noch wenig Spielraum lässt. Wie das geht? Mit einem straffen Management, klaren Kostenzielen und einem zugespitzten Sortiment. Bei Valora hat das Naheliegende Vorrang – diese Strategie sollte Schule machen.