Internationaler Vergleich

OECD-Studie: Deutschland bei Bildungsausgaben fast das Schlusslicht

23. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD hat Deutschland zu höheren Ausgaben für Bldung aufgefordert. Nur die Türkei, die Slowakei, Spanien und Irland geben im OECD-Vergleich noch weniger Geld für Bildung aus als Deutschland. Das geht aus der diesjährigen Studie "Bildung auf einen Blick" hervor, die die OECD jetzt veröffentlicht hat.

Demnach lagen die Bildungsausgaben in Deutschland 2006 bei 4,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts - im internationalen Schnitt bei 6,1 Prozent. Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) hob hervor, bis 2015 solle hierzulande ein Anteil von sieben Prozent erreicht werden. Bei den Spitzenreitern, USA, Korea und Dänemark, liegt der Anteil allerdings schon jetzt bei über sieben Prozent. Die OECD-Direktorin für Bildung, Barbara Ischinger, forderte Deutschland zu deutlich höheren Investitionen auf.

Der Anteil von Hochschulabsolventen stieg der Studie zufolge in den vergangenen Jahren von 14 Prozent (1995) auf 23 Prozent (2007); die Studienanfängerquote sank 2007 im dritten Jahr in Folge auf nun 34 Prozent. Nach der Türkei, Belgien und Mexiko ist das der geringste Wert in der OECD. Im OECD-Mittel liegt die Studienanfängerquote an Hoch- und Fachhochschulen bei 56 Prozent. Kritiker der OECD-Berichte betonen allerdings, dass es in Deutschland viele Ausbildungsberufe gibt, die in anderen Ländern ein Studium erfordern würden, wie zum Beispiel die Krankenpflege.