Rund die Hälfte der Veranstaltungen werde von Institutionen, Verlagen, Vereinen, NGOs und Privatpersonen organisiert, die andere Hälfte vom chinesischen Ministerium für Presse und Publikationswesen. Über 50 Autoren und rund 300 Verlage und Agenten haben sich angekündigt, insgesamt erwartet die Frankfurter Buchmesse gut 2.000 Gäste aus China.
Schon vor Messebeginn finden zahlreiche Veranstaltungen statt, so etwa ein Symposium zum Thema „China und die Welt – Wahrnehmung und Wirklichkeit“ am Wochenende (12. - 13. September) in Frankfurt, bei dem es um den Prozess der Industrialisierung und Modernisierung Chinas geht. „Jetzt ist ein einzigartiger Zeitpunkt, mit China ins Gespräch zu kommen - nicht nur wie bisher einseitig über Wirtschaft und Politik, sondern auch über Literatur und Kultur“, sagte Boos. Die Nähe von Politik und Literatur zeige etwa das Werk des Erfolgsschriftstellers Yu Hua: Soeben wurde sein Roman „Brüder“ mit Platz eins auf der Bestenliste „Weltempfänger“ ausgezeichnet. Der Schelmenroman um zwei ungleiche Brüder zu Zeiten der Kulturrevolution beeindruckte die Jury um Ilija Trojanow und Anita Djafari nachhaltig (www.litprom.de). Ausgezeichnet wurde auch der in London lebende Ma Jian mit seinem Reisebericht „Red Dust“ sowie die in Peking und Berlin lebende Autorin Feng Li mit „Ein vermeintlicher Herr“. Alle Autoren werden auf der Messe anwesend sein.
Das Ehrengast-Prinzip beruht seit 1988 (Italien) darauf, eine Plattform für eine bislang unentdeckte Literatur bereitzustellen – und den verschiedensten Akteuren der Buchbranche damit Öffentlichkeit zu geben, sowie die Möglichkeit sich auszutauschen. Die Verantwortung für die Organisation und die inhaltliche Planung, aber auch für die Finanzierung des Auftritts, liegt bei dem jeweiligen Land.