Debatte

Erika Steinbach: "Frankfurter Buchmesse muss Meinungsfreiheit verteidigen"

23. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Anlässlich des Eklats im Rahmen des China-Syposiums zur Frankfurter Buchmesse kritisierte die Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Frankfurter Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach, das "unterwürfige Verhalten der Buchmesseleitung" gegenüber dem diesjährigen Gastland.
Durch das Verlassen des Raumes hätten die Vertreter Chinas gezeigt, was sie von Presse- und Meinungsfreiheit halten. Dass sich Juergen Boos, Chef der Buchmesse, noch dazu bei den Chinesen entschuldigt, sei "ein zweifelhafter Kotau vor den Vertretern einer Diktatur, in der Meinungsfreiheit und Menschenrechte keinen Stellenwert haben". Insbesondere eine Buchmesse müsste der Hort des freien Wortes sein.

Es sei ein "skandalöser und blamabler Vorgang", dass sich die Buchmesse bereits im Vorfeld der Veranstaltung vom chinesischen Partner habe einschüchtern lassen und die Einladung an die beiden international bekannten Regimekritiker Dai Qing und Bei Ling rückgängig gemacht hat. Höchste Anerkennung verdiene dagegen die Haltung der Schriftstellervereinigung PEN, welche die Anreise der beiden Dissidenten durch eine eigene Einladung doch noch ermöglicht hatte.