Marshall Weber, Christopher Wilde, Kurt Allerslev aus Brooklyn, New York, sind Mitbegründer der Buchkunstgruppierung "Booklyn". Ihr Medium ist das Buch, aber auch der Einzelbogen, ihre Ausdrucksmittel sind Papier und Farbe, sind Sprache, Zeichnung, Collage und ganz wesentlich die Schrift. Das Schreiben von Hand sowie das Frottieren (Abreiben) von vorgefundener (In)Schrift (oft von Denkmälern) bilden die Pole des Schreibens, wie es die drei Künstler in ihrem eigens dafür bezeichneten Zusammenschluss unter dem Namen ORGANIK praktizieren. Im gleichzeitigen Miteinanderarbeiten an ein und demselben Werk entsteht eine besonders intensive Art des Trialogs – so gewinnen die Bücher den Charakter einer Plattform für performatives Agieren in Text und Bild. Die Ausstellung legt ein Schwergewicht auf die handgemachten Einzelbücher (organics) und Einzelblattgrafiken.
Schrift als Charakteristikum des Bildschaffens bestimmt auch die Arbeit von Christoph Häßler, Berlin. Er hat sich den Namen "Stohead" zugelegt, ein Hinweis auf seine Zugehörigkeit zur Szene der Sprüher. Graffiti ist eines seiner Standbeine, Malerei das andere. Seine Art des Schreibens ist von der Kunst des Graffitis geprägt. Es setzt auf eine phantasievolle Formung und Verbindung von Buchstaben, die bewusst die unmittelbare Lesbarkeit verweigert und stark auf die visuelle Gesamterscheinung eines "Piece" setzt.
Die Ausstellung wird am Mittwoch, 30. September, um 19 Uhr eröffnet. Am Freitag, 16. Oktober, findet die Veranstaltung "Papierboote – Der Abend der Buchkünstler/innen" statt, Mitglieder der Künstlergruppe "Booklyn" werden anwesend sein.
"Booklyn/Organic und Stohead – write now", 30. September – 15. November, Klingspor Museum Offenbach (Herrnstr. 80, Offenbach am Main). Öffnungszeiten: Di, Do, Fr 10 bis 17 Uhr, Mi 14 bis 19 Uhr, Sa/So 11 bis 16 Uhr.