Der Grund war das 20jährige Jubiläum des Hamburger Stammtisches der Antiquare, der sich auf eine – man höre und staune! – Münchner Anregung zurückführen lässt: auf dem 19. Seminar für Antiquare in München waren Anfang Mai 1989 aus Hamburg unter anderen Christian Höflich, Meinhard Knigge, Lucie Pabel und Gottwalt Pankow anwesend, die unter Federführung von Gottwalt Pankow beschlossen, das seinerzeit in München funktionierende Modell eines regelmäßigen Antiquarstreffen nach Hamburg zu importieren. Hintergedanke war – im Hinblick auch auf die schon in Vorbereitung befindliche Antiquariatsmesse quod libet, die dann 1990 erstmalig stattgefunden hat – die Hamburger Szene besser miteinander bekannt zu machen. Von 'vernetzen' sprach damals noch niemand und an das Jahr 2009 hat sowieso keiner der Beteiligten gedacht...
Nun trafen sich neben Teilnehmern der ersten Runde auch viele neu Hinzugekommene, nicht nur aus Hamburg, sondern auch aus Berlin, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Im festlichen Rahmen der schönen Räume des Literaturhauses Hamburg, das auch schon bei den ersten Treffen als Versammlungsort gedient hat, wurde in kurzen Vorträgen an Hamburger Antiquare, darunter auch an ehemalige Teilnehmer des Stammtisches, erinnert:
Eine kurze Einführung in das Leben unserer 'Altvorderen' steuerte Roland Jaeger mit seinen Ausführungen über Hamburger Antiquare der Zeit zwischen den Weltkriegen bei. Dabei zeigte er Traditionsstränge auf, die zum Beispiel bei der 1906 gegründeten "Fundgrube für Bücherfreunde" am Stephansplatz bis in die Gegenwart reichen. Hermann Wiedenroth sprach über Dr. Maria Conradt und das 1931 gegründete Bücherkabinett, Hartmut Erlemann berichtete über den originellen Terrarienbesitzer und Antiquar "Schlangenmüller" und Gottwalt Pankow erinnerte an den lange Jahre als graue Eminenz des Hamburger Antiquariats hoch geachteten Reinhold Pabel, der im Mai 2008 verstorben ist.
Meinhard Knigge