Kooperationen

Kooperationen im Antiquariatsbuchhandel

5. Oktober 2009
Redaktion Börsenblatt
Informationsaustausch, Kollegialität und Kooperation spielen im Antiquariat immer noch eine große Rolle. Wir stellen einige Kooperationsprojekte vor. Den Anfang machen die "7 Antiquare" und ihr vor wenigen Wochen zum dritten Mal ausgegebener Gemeinschaftskatalog.

Viele Antiquare bezeichnen sich gern als "Individualisten" oder "Einzelkämpfer", und ein Antiquariats-Gemeinschaftsmarketingweblog gibt es leider noch nicht. Dennoch, Kooperation im Antiquariatsbuchhandel wird auf vielfältige Weise praktiziert, im Netz und offline. Die Antiquariatsmesse quod libet wurde anfangs von einer Gruppe Hamburger Antiquare getragen, die LiberBerlin wird bis heute von Berliner Antiquaren organisiert. Einige dieser bestehenden Kooperationen stellen wir hier künftig in lockerer Folge vor: Gemeinschaftskataloge, lokale Antiquariatsverzeichnisse und das erst seit Frühjahr 2009 bestehende "Angebotsbündnis unabhängiger Antiquariats-Homepages". Den Anfang machen die "7 Antiquare" und ihr Gemeinschaftskatalog.
Unter dem Namen legten die Antiquariate Dieter Eckert (jetzt: Eckert & Kaun), Winfried Geisenheyner, Eberhard Köstler, Marc Daniel Kretzer, Rainer Kurz, Matthias Loidl und Daniel Osthoff im Herbst 2007 den ersten gedruckten Katalog vor. Die Fortsetzungen erschienen im Frühsommer 2008 und vor wenigen Wochen (siehe zum dritten Katalog die Besprechung von Sabine Nowak im Oktober-Heft der Zeitschrift "Aus dem Antiquariat").
Die Katalogherstellung übernimmt ein externes Dienstleistungsunternehmen, die Register (Personen und Sachen) erstellt Regina Kurz. Die Druckauflage des Katalogs "7 Antiquare 3" beträgt 1.750 Exemplare. Ein von den Teilnehmern zu gleichen Teilen gespeister Adressenpool für den Katalogversand mit etwa 1.600 Adressen wird von Daniel Osthoff geführt. Parallel zum Versand des gedruckten Katalogs werden die Beiträge vollständig unter http://www.7antiquare.de veröffentlicht. Domaininhaber ist Matthias Loidl, der auch für die technische Umsetzung des Online-Auftritts sorgt.

Ein Gemeinschaftsantiquariatskatalog, der ohne die Unterstützung eines Vereins oder Verbands oder einen sonstigen institutionellen Rahmen 'funktioniert', ist für sich bemerkenswert. Viele Kunden reagieren offenbar sehr positiv auf den Katalog. Daniel Osthoff fasst sein Verständnis dieser Kooperation so zusammen: "Wir kennen uns, wir mögen uns, und wir machen etwas zusammen." So tritt man auch in anderen Konstellationen gemeinsam auf. Mehrere der Teilnehmer stellen beispielsweise seit vielen Jahren auf der Ludwigsburger Antiquaria aus.

Eine Fortsetzung des Katalogs der "7 Antiquare" ist laut Osthoff für 2010 geplant.