Leseempfehlung

Sarah Khan: Die Geisterbestellung

10. Oktober 2009
Redaktion Börsenblatt
Georg Wilsberg ist der nette Detektiv-Antiquar, die Autorin Sarah Khan lernt dagegen ein "Mega-Arschloch" kennen. In Khans neuem Buch "Die Gespenster von Berlin", das in diesen Tagen ausgeliefert wird, spielt ein Antiquar eine unheimliche Nebenrolle.

Ein Karton mit 38 englischsprachigen Büchern zu "Geistern und Toten/Untoten/Wiedergeburt", aus dem Nachlass eines manischen Büchersammlers stammend und für 63 Euro inklusive Versand über das ZVAB erworben (kann man dort wirklich solche Zusammenstellungen kaufen?), regt Sarah Khan zu aufwändigen Nachforschungen unter anderem in der Ufo-Szene an – doch ausgerechnet der vermittelnde Antiquar, der ein Großteil des seltsamen Nachlasses im Netz in Konvoluten anbietet, ist auf dieser Spurensuche nicht kooperativ: "'Der Antiquar ist ein Mega-Arschloch', sagte ich. 'Der will mir was Bestimmtes nicht verraten, aber ich brauche eine Information von ihm für eine Geschichte, die ich gerade schreibe. Und jetzt brauche ich ein Druckmittel. Verstehst Du?'"

Warum die Informationen über den verstorbenen Sammler so bedeutsam sind und wie es am Ende doch gelingt, etwas über seinen Hintergrund in Erfahrung zu bringen, das beschreibt Sarah Khan auf 14 Seiten in ihrem neuen Buch "Die Gespenster von Berlin. Unheimliche Geschichte". Weder der Name des Antiquars noch des Sammlers – sofern die Erzählung überhaupt um reale Ereignisse geht – werden von Khan verraten. Als Branchenminiatur ist die Darstellung allerdings von geradezu unheimlicher Stimmigkeit und Prägnanz, weshalb sie zur Lektüre empfohlen sei.

Bibliografie und Leseprobe (leider nicht aus der Geschichte "Die Geisterbestellung", S. 107–120, um die es hier geht):